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„Manuel“ und beim Anglonormannen André de Coutances Arthur’s Tod durch eine Katze, bezw. durch Capalu; beides entstammt Walliser Erzählung: eine Katze wird im „Merlin“ von Arthur, und Cath Palug in Literatur um 1200 von Arthur bezw. Kai bekämpft. – 0Puech, Les Mabinogion et la légende Galloise, Ann. de Bretagne IV, Apr. ’89, 452. – 0Loth’s Französ. Uebersetzung und Erklärung der Mabinogion [DZG II, 507] und Parallelisirung mit Französ. Tafelrunde-Romanen lobt Dottin, Moyen-âge ’90, 274. – 0Jacobsmühlen, Charakter des Artus im Altfranzös. Kunstepos, Diss. Marburg 1890. – W. Golther, Chrestien’s Graal im Verhältniss zum Wälschen Peredur und Engl. Sir Perceval (SBMünchener Ak., Phil. 1890. II, 174; auch sep.) In der Hauptsache sind die Altfranzös. Gedichte die Quelle der Walliser. Eine Anglonormann. Dichtung nach Keltischer Sage sei nur für den Tristan Christian’s Quelle. Wie den Ywain [vgl. DZG II, 227] und Erec, so entnahmen die Mabinogion auch den Percival nicht aus verlorener Anglonormann. Vorlage, wie Paris meint, sondern nur [?] aus Christian, der volksthümliche und vielleicht gar nicht [?] Kelt. Sagenelemente literarisch zuerst verarbeitete. Wohl aber kymrisirt der Walliser manchen Zug, wie er blondes Haar in schwarzes ändert, und schiebt Stücke ein z. Th. Kymrischer Herkunft, aber ohne Bezug auf Percival (von dem er nichts Heimisches weiss), z. Th. aus Christian’s Fortsetzern, vielleicht aus Mennessier, um 1220. Der Engl. Sir Perceval of Galles, dessen Hs. um 1440 entstand, ruht auf Christian, entnimmt Abweichendes keinem älteren Epos, sondern der Volkserzählung; diese konnte Nutt theilweise mit Kelt. Sage parallelisiren. – 0Ders., Perceval und der Gral, Allgem. Z., Beil. 175, 30VII90. – 0Ders., Beziehung Französ. und Kelt. Literatur im MA.: Entstehung der Arthur-Epen, Z. f. vergl. Lit-G. III, leugnet [zu weitgehend] die Kelt. Basis des Arthur-Epos [vgl. dagegen J. Rhys, Scot. R. Apr. ’90, 249] – Ders., Lohengrin, Roman. Forsch. V, 103, folgt in der Erklärung des Schwanritters Hoffory [vgl. DZG II, 502; das Attribut des Vogels legt Heinzel anders aus; Detter DLZ ’89, 1609]. Guiot, dem Wolfram’s Parzival folgt, polemisire gegen Christian (neben dem er ältere Quellen brauche) und verknüpfe den Schwanritter mit dem Gral, vielleicht aus Schmeichelei gegen die Anjous: Heinrich’s II. Grossvater sass auf dem Throne Gottfried’s von Bouillon, an den sich die Schwanrittersage hing. – A. Nutt, Old Irish, Ac. 19X89, 256, findet die Botin des Gralkönigs der Conchobar’s nachgebildet (und zwar noch mehr bei Wolfram, also Guiot, als bei Christian), was auch für Zusammenhang des Nordfranzös. Stoffes mit Irland, also für Pankelt, Herkunft des Arthur-Romans, spreche. – J. Loth: Les noms Tristan et Iseut en Gallois (Romania 19, 455) seien nicht Gaelisch, bezw. Fränkisch, sondern Wallisisch. – M. Wilmotte, Moyen-âge 1890, 8, bespricht klar und kurz die Erscheinungen seit 1887 von 0Muret, 0Golther, 0Warnecke und 0Löseth zur Tristansage [für deren Ursprung in England und gegen die Verbindung mit der Sigfridsage E. Muret, Moyen-âge ’88, 143, eintrat]: Die Tristan-Gedichte scheide Golther zu streng in zwei Gruppen: die eine vertritt Béroul, die andere der u. a. aus Engl. Uebersetzungen herstellbare Thomas. Aber im sog. Béroul-Fragment erkennt W. zwei Theile verschiedener Verfasser, deren Einer zur anderen Gruppe neigt. Dagegen folgt

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_442.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)