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ergänzte durch Neuwahl von Prof. Dr. E. Gothein u. Prof. Dr. R. Koser den Vorstand, und wählte Höhlbaum zum Ehrenmitglied desselben. – Als Patron trat der Ges. auch der Kaiser bei. – Commerz.-R. Dr. G. v. Mevissen stiftete ein Capital von 30 000 M. und schenkte ausserdem noch die Summe von 3000 M., beides zum Zweck der Ausschreibung von Preisaufgaben aus der Rheinisch-Westphäl. Geschichte.

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Von den wissenschaftlichen Unternehmungen ist zunächst zu berichten, dass „Die Legende Karls d. Gr.“ hrsg. v. G. Rauschen, mit einem Anhang von H. Lörsch, ausgegeben wurde (vgl. Bibl. Nr. 214). – Ueber den Fortgang der sonstigen Unternehmungen, über welche wir schon früher ’90, 115–21) referirten, ergibt sich aus dem der J.-Vers. erstatteten Bericht das Folgende.

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Zur Gesammtgeschichte der Rheinprovinz. Prof. C. Menzel setzte seine Vorarbeiten für die Ausgabe der ältesten Rhein. Urkk. in Coblenz und Trier fort; ausserdem wurden im A. zu Luxemburg die Originale der Echternacher Urkk. und in der Landesbibl. daselbst die Abschrift des Liber aureus verglichen. – Für den 1. Bd. der von Geh.-R. Lörsch geleiteten Ausgabe d. Rhein. Weisthümer konnte d. Mitherausgeber Dr. P. Wagner die hist.-topogr. Einleitungen noch nicht zum Abschluss bringen. Es ist aber trotz der Versetzung Dr. W.’s nach Aurich zu hoffen, dass das Ms. im Lauf d. Jahres in den Druck gehen kann. Von der Heranziehung eines ständigen Hilfsarbeiters ist vorläufig abgesehen worden, da sich eine geeignete Persönlichkeit nicht gefunden hat. – Die Herausgabe der Rhein. Urbare ist Prof. Lamprecht endgiltig übertragen worden. Zunächst musste ein Ueberblick über die Ueberlieferung und zwar für den Norden der Provinz (da für den Süden die Arbeit in L.’s „Wirthschaftsleben“ erledigt ist) gewonnen werden. Die betr. Aufnahmen Prof. L.’s sind in dem Marb. Univ.-Progr. gedruckt worden, s. Bibl. ’90, 3647 a. Seit dem 1. Januar haben Dr. W. Bahrdt aus Göttingen und Dr. Bartel aus Düsseldorf die Bearbeitung der eigentlichen Ausgabe übernommen. Mit der nördlichen Hälfte der Provinz ist der Anfang gemacht worden.

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Die Karte der Rheinlande in der Französ. Zeit, bestimmt für den geschichtl. Atlas der Rheinprovinz, ist durch Gymn.-Lehrer Const. Schulteis wissenschaftlich soweit durchgearbeitet, dass die Reconstruction der Cantone erfolgen konnte und nur noch vorwiegend technische Schwierigkeiten zu überwinden sind. Für die Ausarbeitung des Textes sind zahlreiche Notizen gesammelt. Dr. W. Fabricius in Darmstadt bearbeitete für die Karte v. 1789 (also unmittelbar vor der Revolution) die westl. Theile des Reg.-Bez. Trier und begann dann den Bez. Aachen. Hauptsächlich benutzt wurden von ihm die Archive in Luxemburg u. Düsseldorf, sowie Vorarbeiten des Grafen W. v. Mirbach. Seitdem hat Dr. F. die Kurköln. u. Jülichschen Landestheile im Reg.-Bez. Düsseldorf, sodann Preuss. Geldern, Kleve, Mörs, die Stiftsgebiete von Essen u. Werden bearbeitet und mit dem Hzth. Berg begonnen. Es erübrigen noch die im Reg.-Bez. Köln belegenen Kurköln. u. Jülichschen Aemter, worauf schliesslich eine Revision des Ganzen folgen soll. – Die Commission für die Denkmälerstatistik hat Dr. P. Clemen mit der Beschreibung der Kunstdenkmäler

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_468.jpg&oldid=- (Version vom 24.12.2022)