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ich hier nicht] werden etwa 650 verschiedene Typen verzeichnet. Gegen frühere Forscher that Burns einen bedeutenden Fortschritt (vgl. I, xx) in Einzelheiten; leider fehlt eine historisch entwickelnde Ueberschau der Münzgeschichte, ebenso wie vergleichende Tabellen nach Zeit, Zahl, Form, Metall, Schwere, Feingehalt. Zu einzelnen Stellen des Katalogs, meist beim ersten Vorkommen eines Typus, zeigt sich, dass Verf. die geschichtlichen Fragen verstand und deren Antwort zu fördern vermochte; nur die Zusammenfassung muss der Leser selbst vollziehen; der treffliche Index erleichtert dies und verzeichnet z. B. die Gesetzgebung unter „Acts of parliament“, die Literatur unter „Authorities“.

Präger sind nur die Könige (ausser Graf Heinrich v. Northumberland, David’s I. Sohn, der in Carlisle, Bamborough u. Corbridge münzt). Münzstätten waren anfangs Berwick, Roxburgh, sodann erst Edinburgh, Perth, Stirling und noch später (auch, ausser Aberdeen, selten) 13 andere Orte (s. Index: „mint“). [Deutlich drückt sich hierin aus, wie auch dieser Theil von Schottlands staatlicher Cultur von den Anglonormannen und dem Anglischen Städteleben im Südosten abhing.] Währung, Stückelung, Form, Schrot und Korn der Münzen ahmten von Anfang an England genau nach. David führte als Münzpfund das Londoner ein zu 15 Unzen zu 20 Pfennigen zu 24 Gran; davon waren je 11 Unzen 2 Pf. fein. Zunächst wurden nur Silberpfennige geprägt, seit Alexander III. auch halbe und viertel. Mit Robert I. begann die Münzerleichterung: er schlug 315 (statt bisher 300) Pfennige aus demselben Pfund, und David II. 1357 nach Englischem Muster 300 zu 18 Gran aus einem Zwölf-Unzenpfund, dann 1367 aber 352 zu 15 15/44 Gran; letzterer führte Grote ein zu 4 (und halbe zu 2) Pfennigen. Seit Jacob I. herrschte das Troyes-Pfund zu 16 Unzen. Edward III. verrief schon 1356 die Schottische Münze von 1351 als zu leicht; 1390 galt sie in England nur die Hälfe des Nennwerthes. Die erste Goldmünze schlug David II.: sein Nobel ähnelt dem Edward’s III. und enthält ebenfalls 120 Gran 23 ⅞ karätigen Goldes. Seit 1393 erscheinen Lions (auch Scuta, Kronen, St. Andrews genannt), nach dem Muster des Französischen Écu de la couronne, um 3 Pfennige theurer als der Nobel. Schon unter demselben Robert gibt es davon einen Demy, unter Jacob I. Halfdemies [merkwürdig hybrides Wort!]. Die ebenfalls goldenen Rider und Unicorn erscheinen um 1475 bezw. 1484, mit Halbstücken und Quarter-rider. (Ueber Schottische Goldminen s. II, 251.) Billon (verfälschtes Silber) vermünzte zuerst Robert III.; und seit 1470 gab es Placks und Halfplacks, zugegebenermassen aus solchem Mischmetall, das an Qualität später weiter sank. Endlich begann 1466 Kupfermünzung; der Black penny werthete anfangs ½ dann ¼ Silberpfennig. Eine bedeutende Schädigung des Schottischen Metallreichthums brachten die Lösegelder, welche Schottland an England für die gefangenen Könige Wilhelm und David II. zahlen musste.

Die Inschrift auf den Münzen ist stets Lateinisch und nennt den König, bisweilen den Münzort, seltener den Münzer, und gibt bisweilen einen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_123.jpg&oldid=- (Version vom 11.1.2023)