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Klebs geht noch in einer anderen Arbeit[1] den Zeiten nach, in denen Byzanz anfängt, der Mittelpunkt des Römischen Reichs zu werden, einer Arbeit, welche jedenfalls nach der von Ohnesorge die bedeutendsten Erörterungen über das Valesische Bruchstück enthält. Mit diesem sieht er dasselbe für das Bruchstück einer biographisch von einem Heiden zu Constantin’s Zeit angelegten Kaisergeschichte an, verwirft aber dessen Annahme, als sei es ein Auszug aus Ammianus; die Stücke aus Orosius seien durch Interpolation hineingekommen. – Lécrivain kündigt neue Studien über das Byzantinische Reich an, deren erste sich mit der Erklärung eines Gesetzes aus dem Codex Theodosianus beschäftigt (XVI, 2, 38)[2].

C. Frick bespricht die Handschriften der 1864 zuerst von Pallmann veröffentlichten Weltchronik vom Jahre 452[3]. – F. Rühl setzt die Thätigkeit des Zosimos im Gegensatz zu Jeep und Mendelssohn, welchem wir eine gute Ausgabe dieses Historikers verdanken, nach dem Jahre 501 unter Kaiser Anastasios an und macht es in Folge dessen wahrscheinlich, dass er mit dem von Suidas angeführten Sophisten aus Gaza oder Askalon identisch sei[4]. – P. Battifol handelt über die Fragmente der Kirchengeschichte des Philostorgius und über die Textüberlieferung derselben[5], O. v. Lemm über koptische Fragmente zur Patriarchengeschichte Alexandriens[6]. – Textkritische Beiträge zu Agathias, Theophylactus Simocatta und Nikolaus Damascenus lieferte Herwerden[7].

Zwei für die Kirchengeschichte des 6. Jahrhunderts wichtige Schriften, die Gedächtnissrede des Bischofs Theodoros von Peträ auf den h. Theodosios und die Lebensbeschreibung des Theodosios von Kyrillos aus Skythopolis gab mit einer historischen Einleitung und einem reichen Material sprachlicher, sachlicher und historischer Anmerkungen in musterhafter Weise Hermann Usener zum ersten Male heraus[8]; die erstere enthält auch einiges

  1. Das Vales. Bruchstück z. G. Constantin’s. (Philol. 47, 53–80.)
  2. Études sur le Bas-empire. I. Explication d’une loi du code Théodosien. (Mélanges d’archl. 10, 253–83.)
  3. Rhein. Mus. N. F. 46, 106 ff.
  4. Wann schrieb Zosimos? (Rhein. Mus. N. F. 46, 146 ff.)
  5. Fragmente der Kirchen-G. des Philostorgius. R. Q.-Schr. III, 252 bis 289). Die Textüberlieferung d. Kirchen-G. des Philostorgius. (Ebenda IV, 134–143.)
  6. In Mémoires de l’ac. imp. des sc. de St. Pétersbourg, 1889.
  7. Ad Agathiae scholastici historias. Mnemos XVII, 1. p. 16–23. Ad Theophylacti Simocattae historias. Ebenda p. 12–16. Ad Nicolai Damasceni aliorumque fragmenta. Ebenda p. 24–43.
  8. Der heilige Theodosios. Schriften des Theodoros und Kyrillos.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_312.jpg&oldid=- (Version vom 5.3.2023)