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an den staatlichen Universitäten ausbilden zu lassen und deshalb confessionelle theologische Facultäten gleich Fremdkörpern in den Organismus dieser Universitäten eingefügt sind. So lange dieses Verhältniss andauert, würde einige Abhilfe vielleicht damit gewonnen werden können, dass der Kirchenhistoriker in die philosoph. Facultät überträte, wie ja auch Kirchenrecht der jurist. Facultät zugewiesen ist.

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Zeitschriften. Die Preussischen Jahrbücher gehen mit dem Beginn ihres 36. Jahrg. (1893) aus dem Verlage von Reimer in den von Walther in Berlin über. Zugleich erfolgt eine Erweiterung des Programms. Dasselbe stellt sich die Aufgabe, fortan „aus unseren Dt. Fachzeitschriften jene Schätze der Wissenschaft zu heben, deren künstlerische Form sie geeignet macht, nicht nur dem Fachmann, vielmehr der Nation Licht zu spenden“. Den Anfang macht im Jan.-Heft der Wiederabdruck der Harnackschen Abhandlung über die neuentdeckten Bruchstücke des Evangeliums und d. Apokalypse d. Petrus, aus den SBBAk. Entsprechend dem vergrösserten Umfang bilden von jetzt an 3 Hefte, statt wie bisher 6, einen Band (Preis jährlich 20 statt 18 M.). Die Redaction bleibt in den Händen H. Delbrück’s.

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Unter dem Titel „Studi storici“ veröffentlichen die Professoren A. Crivellucci und E. Pais in Pisa seit Anfang 1892 eine Vierteljahrsschrift allgemein-histor. Inhalts, ohne jede, sonst bei den Ital. histor. Zeitschriften übliche, provinziale Färbung. Für Alterthum führt Pais, für MA. und Neuzeit Crivellucci die Redaction. Der Inhalt setzt sich zusammen aus Aufsätzen, die in den bisher erschienenen drei Heften fast alle von den Herausgebern selbst herrührten, Recensionen und Lit.-Notizen.

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Die Mittheilungen aus dem Stadtarchiv von Köln werden künftig, wie der Herausgeber J. Hansen im Vorwort zum 22. Hefte mittheilt, jährlich zweimal in Heften von ca. 10 Bogen erscheinen. Je zwei Hefte (statt wie bisher drei) sollen einen Band bilden, und dieser soll künftig statt des Heftes die bibliogr. Einheit sein, durchpaginirt werden und ein einziges Register erhalten. Der Hauptvortheil ist, dass die Zahl der Register vermindert wird. Im übrigen bleibt das Programm unverändert.

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Vom 1. Febr. an erscheint bei J. C. B. Mohr in Freiburg eine Zeitschrift für Social- und Wirtschaftsgeschichte. Ihre Tendenz soll eine streng historische sein; Probleme der theoretischen Nationalökonomie und Volkswirthschaftspolitik der Gegenwart sollen darin nicht behandelt werden. Den Prospect unterzeichnen als Herausgeber St. Bauer in Brünn, C. Grünberg, L. M. Hartmann und E. Szanto in Wien. Die neue Zeitschrift soll dreimal jährlich in Heften zu 8 Bogen ausgegeben werden.

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Fast gleichzeitig beginnt in Frankreich ein einigermassen verwandtes Unternehmen, das aber nicht rein historische Ziele verfolgt: die Revue internationale de sociologie dirigée p. R. Worms (Paris, Giard & Brière. à Jg. 10 fr.); vgl. RH 51, 215.

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Wie die kriegsgeschichtl. Abth. des Generalstabs und das Oesterr. Kriegs-A. hat jetzt auch das Bair. Kriegsarchiv eine fortlaufende

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_365.jpg&oldid=- (Version vom 3.3.2023)