Seite:De DZfG 1892 08 416.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

lassen, so bringt es für das MA. an Einzelheiten zwar fast nur die Stammbäume der Herberts und Berkeleys, aber eine gute Auswahl der wichtigsten Büchertitel und Zeitschriften für Namenkunde, Genealogie, Heraldik und archival. Leitfäden. Die Reports of Public records und zwei genealog. Zeitschriften sind summarisch katalogisirt; dagegen über die Hss. selbst spricht Verf. für den Historiker zu kurz. Vgl.: „Schottland, Irland“.

Geschichtsquellen des 14. Jhs. Adae Murimuth Continuatio chronicarum; Robertus de Avesbury De gestis mirabilibus Edwardi III.; ed. E. M. Thompson (Rolls ser.) ’89. Murimuth (1274/5–1347); nahe Oxford heimisch und dort gebildet, vertrat als Rechtsdoctor 1311 die Universität zu Rom, verhandelte 1312–23 für den König und Canterbury mit dem Papst und Schottland, war 1321/2 Official des Bischofs von London, besass dort und an anderen Kathedralen reiche Pfründen, stand 1325 in Hofgunst und war zuletzt Präcentor in Exeter. Seine Chronik (1303–47) begann er wahrscheinlich 1325, folgte bis 1305 den Westminster-Annalen, schrieb Späteres, anfangs recht dünn, ex visu et auditu, beendete die erste, von Ann. Paulini London. benutzte, Ausgabe 1337, eine zweite (und dritte?) 1341 (1343) und die letzte 1347. Die bei Hall gedruckte Fortsetzung bis 1380 gehört ihm nicht. Hrsg. nützt zuerst die vollständige Hs. Harley 3836, um 1375, aus. In Noten und Anmerkungen druckt er Additamenta aus Claudius E 8 und Nero D 10 (um 1360), wo u. a. (p. 84, 231) merkwürdige Notizen über Ludwig IV. zu Coblenz 1338 und über die Tafelrunde zu Windsor 1344 stehen. Die Chronologie verwirrte Murimuth durch den Jahresbeginn zu Michaelis. Er zürnte den päpstlichen Angriffen auf Recht und Geld der Engländer, der boni asini, besonders bei Prälaturbesetzungen. Er beurtheilte Missstände der Geistlichen scharf und die Bischöfe missgünstig. Er wird benutzt von Baker (s. DZG II 495). – Avesbury, Registrar des erzbischöfl. Gerichts zu Canterbury, schrieb Edward’s auswärtige Gesch. bis 1356. Beide Autoren haben hauptsächlich durch die eingestreuten Urkunden Werth. Hrsg. geht genauestens ihre einzelnen Nachrichten durch, bessert viele Daten der letzthin in England vernachlässigten Kriegsgeschichte, identificirt fleissig die Orte, und liefert so einen werthvollen Commentar zur Engl. Geschichte von 1312, besonders aber von 1337 bis 1356. Ein auffallend neues Gesammturtheil fällt er weder über die Ereignisse noch über deren Darstellung. Im Anhange steht der Brief an Edward III. über die Mauren-Niederlage zu Tarifa 1340, ferner der (bisher nur Lateinisch bekannte) Lancaster’s an Edward II. 1317 zur Entschuldigung bewaffneter Adelsversammlungen [vgl. JBG ’89 III 123]. Hrsg. übersetzt die Altfranzös. Documente und fügt einen vollständigen Index hinzu. Vgl. DZG VII 358; Bémont RH 47, 127 und die gute Characteristik in Ath. 4X90, 444.

F. Liebermann, Ueber Ostengl. Gesch.-Quellen des 12., 13., 14. Jhs., besonders den falschen Ingulf (NA 18, 225). Darin für die Zeit nach Heinrich III.: 1. Das Chronicon Petroburg. Antiquariorum, ein der Soc. of antiquaries gehöriges Werk, beginnt 1122 mit dürftigen Annalen, wird 1273 Chartular und endet 1287. 2. Ann. Edmundo-Burgenses, als Continuatio Flor. Wigorn. gedruckt, bis 1296, sind Annalen von Bury St. Edmund’s, zu Peterborough wenig interpolirt. 3. Ann. Burgo-Spaldingenses

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_416.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2023)