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Fälscher nichts!] Die cives des burgus Carlisle, (schon 1156/7), von anderen Einwohnern geschieden, hingen nie von einem Feudalen ab (ebenso wie manches Manor inmitten jener Baronien Königsdomäne blieb). Sie brachten unter sich die der Krone schuldige Pacht auf, anfangs dem Sheriff, seit 1221 dem König unmittelbar. Ihr Anlauf zur Selbstpacht 1201 war gescheitert, da sie der Sheriff überbot. Bald schlossen sie diesen aus und erhielten 1316 so weitgehende Selbstregierung, dass ihnen nur der Name zur Bildung einer eigenen Grafschaft fehlte. Damals stieg ihre Pacht von £ 52 auf 80, sank aber, da sie durch Lancastr.-Schott. Angriff 1461 litten, auf £ 40, die die Stadt noch zahlt. Ein Mayor ist 1292 nachweisbar, das Amt galt aber 1353 als schon vor 1189 [?] bestehend. Heinrich II. verlieh eine Gilda mercatoria mit Zollfreiheit. [Dass sie den Keim des Stadtraths bildete, behauptet Verf. ohne Beweis, wahrscheinlich irrig, wie er denn überhaupt in der Stadtgesch. Coote und Brentano zu weit folgt.] Unter 8 Zünften war eine die der Krämer, und ausser den Fleischern, befassten sich 3 mit Leder: Vieh war das Haupterzeugniss der Gegend. Ihre Urkk. zeigen, wie sie Einfluss auf den Stadtrath erkämpften, beginnen aber erst im 16. Jh.; für dieses schildert Verf. hübsch Gewerbe, Sitten und Markt: die Stadtpolizei verbrannte ungesunde Victualien oder schenkte sie Armen! – Ueber die Kirche bringt Verf. wenig. Das (u. a. für militär. Ausgaben wichtige) Register der (auch kriegerisch z. Th. ausgezeichneten) Bischöfe [s. o. E85; 121] beginnt 1292: in diesem Jahre war die Stadt mit allen Archiven verbrannt. [Beaulieu, wo Bischof Hugo Abt war, liegt in Hampshire, nicht in Burgund.] Im Schottenkrieg litt namentlich das platte Land; noch heute steht fast jeder alte Gutshof auf einem Pele-Thurm [s. o. E89]; der 1292 eingeschätzte Kirchenboden zeigte bei der Neuschätzung 1318 die Verarmung: Lanercost ertrug 1292 £ 73 jährlich, 1318 nichts. Wie die Grenzschotten wurde das Volk hier kriegerisch, dann räuberisch. Später entschied man Plünderungsklagen nach besonderem Markenrecht unter dem Engl. und dem Schott. Grenzwardein durch eine Jury, zu der jener 6 Schotten, dieser 6 Engländer wählte. Die Bürger Carlisle’s verdienten an den Kriegszügen Edward’s I. und II., die hier glänzend Hof hielten. Sie wurden mehrfach von den Schotten belagert seit 1315. Sie besorgten den Festungsdienst allein, ausgenommen wenige Soldaten und den Commandanten. Dieser war 1315 der tapfere Andreas de Harcla, der dann 1322 (als Verräther an die Schotten) gehängt ward. – Archl. Jl. 47, 180 zieht dieses Buch und F.’s u. Creighton’s Werke über Carlisle [s. DZG 4, 196] aus. – 0Tr. of the Cumberland and Westmoreland antiq. and archl. soc. XI. ’91; s. o. E9[WS 1]. – In der Extra series dieser Soc. erschienen oben erwähnte Urkk.-Bücher. – 0J. Wilson, The monumental inscriptions of – – St. Michael’s Dalston [Denkmäler für Familien um Carlisle wichtig; laut Archl. Jl. ’90, 319]. – 0A. G. Loftie, The rural deanery of Gosforth, its churches and endowments. ’89. – Ders., Calder abbey [Cisterzer], ’92.

0Jl. of the Derbyshire archl. and nat. hist. soc. [s. o. E83] XIII. ’91. Darin druckt Fr. Jourdain Urkk. über Ashburne, auch Papstbullen, aus Lincolner Hss. Band 14 enthält C. Kerry, Codnor castle. – 0P. Yeatman, Hist. of the Peak forest (ebd. ’92), aus Urkk. des Duchy

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Nicht sinnvoll auflösbarer Link.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_490.jpg&oldid=- (Version vom 16.3.2023)