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Besitz, und die zweite Tochter Judith bekam Balingen in Württemberg –, dass aber der Stammesbesitz des zweifellos Fränkischen Geschlechtes in Niederlothringen, im Gebiet von Maas und Schelde lag.

Hier lässt sich folgender Besitz des Hauses nachweisen:

a) Im pagus Osterbant: 1. Summinium (in pago Hostrevant, Urkunde von 868 und Testament), Somain östlich v. Douay; 2. Cantinium (Testament), Cantin südwestlich v. Somain; 3. Vitrei, Victreiacum (Testament), Vitry westlich Cantin, südwestl. v. Douay; 4. Vuis (Testament), wohl Vis südlich v. Vitry; 5. hier lag auch sicher das im Testament mit Vitry und Vis zusammen genannte Mestucha (nach D’Achéry Mesrucha), welches wir also wohl in Mastaing bei Bouchain, südöstlich v. Douay, wiederfinden.

b) Im pagus Tornacensis (Gegend von Tournay): 6. Cisonium[1] (Testament, Urkunden von 868, 870, 874), Cisoing, südwestlich v. Tournay; 7. Grecina, Grecio, Gressio (Testament, Urkunde von 870 und 874, nach letzterer in pago Tornacensi), Gruson westlich v. Tournay, mitten zwischen Lille und Tournay; 8. Canfinium (Urkunde von 870), wohl Camphin (en Péleve), nordöstlich v. Cisoing, zwischen Gruson und Tournay[2]; 9. Anaspis, Anaspium (Testament), Annappes, dicht östlich bei Lille.

c) In Brabant (in pago Medenentisse): 10. Nivilla (in pago Medenentisse; Urkunde v. 874), Nivelles südl. v. Brüssel; 11. Wakeslare (in supra dicto pago, Urkunde v. 874), wohl Wespelaer südöstl. v. Mecheln; 12. und 13. In Brabant lagen auch vielleicht die der ältesten Tochter Ingeltrud zugetheilten Orte Ermen und Maressem (bei D’Achéry Mareshem), bei denen man an Herem (bei Löwen) und etwa an Merchtem nordwestlich v. Brüssel (oder an Moorsel westlich v. Merchtem) denken möchte[3].

d) In der Toxandria (Gegend zwischen Antwerpen und der Maas): 14. Hier erhielt laut Testament Eberhard’s vierter Sohn Rudolf ungenannten Besitz (in comitatu Tassandrio); 15. hier

  1. Cisonium in pago Tornacensi situm. – D’Achéry spicilegium II (1723), 879.
  2. Vielleicht auch identisch mit dem im Testament genannten Cantinium (Nr. 2), welches letztere wenigstens in den Texten von D’Achéry und Miraeus auch Canfinium heisst.
  3. Auch an Harmelen und Maarssen, südl. v. Amsterdam, möchte man denken, wenn diese Orte nicht zu weit nördlich lägen.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_042.jpg&oldid=- (Version vom 18.3.2023)