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dreimal (912, 913, 920) in Schwäbischen Angelegenheiten als Fürbitter auftritt. Er ist es auch wohl, der am 5. Juli 918 zu Würzburg bei König Konrad erscheint. Ob er dagegen auch noch mit dem am 25. Juni 934 zu Nordhausen bei Heinrich I. erscheinenden Grafen Heinrich identisch ist, möchte schon fraglicher sein.

Man hat über die Person dieses Grafen Heinrich, welcher 927 von Heinrich I. als propinquus bezeichnet wird, viel gestritten. Erwägt man indessen, dass uns aus anderweitigen Nachrichten nur von einem einzigen gleichzeitigen Grafen Namens Heinrich, nämlich dem bekannten Welfen „Heinrich mit dem goldenen Wagen“, berichtet wird, und dass die Welfen in Baiern, wie in Schwaben gleich begütert waren, so wird es höchst wahrscheinlich, dass der in obigen Urkunden uns entgegentretende Graf Heinrich der gleichnamige und gleichzeitige Welfe ist.

Leider liegt die Stammtafel der Welfen für das 9. und 10. Jahrhundert noch sehr im Argen, und es wäre hohe Zeit, dieselbe im Interesse der Geschichte Schwabens in diesem Zeitraum genauer festzustellen, zumal die Welfen jedenfalls Stammesgenossen der Alaholfinger[1] waren. Der hier folgende Stammbaum der Welfen dürfte nach den genauesten Zusammenstellungen richtig sein, kann indessen für jetzt nicht näher nachgewiesen werden, da dies zu weit führen würde. Auch ist ein solcher Nachweis für unsern Zweck unnöthig, da es für denselben genügt, zu wissen, dass Graf Heinrich dem Welfischen Hause angehörte und dies letztere kaum einem Zweifel unterliegen kann.

Man sieht aus der nebenstehenden Stammtafel wiederum, dass eine Blutsverwandtschaft vierten Grades zwischen König Heinrich I. und dem Welfen Heinrich nachweisbar ist, wenn Heinrich durch seine Mutter Hadwig von Ludwig’s des Frommen zweiter Gemahlin, der Welfin Judith, stammte.


VII.

Am 28. December 927 verlieh Heinrich I. zu Mainz dem Bisthum Toul die Einkünfte der Grafschaft des Ortes Toul: „rogatu Ebarhardi fidelis et dilecti comitis atque propinqui nostri[2],


  1. Vgl. über dieses älteste und reichste Geschlecht Schwabens die Besitznachweise des Verfassers in ZGOberrhein N. F. 7, 478 ff.
  2. Mon. Germ., Dipl. reg. et imp. I S. 52 Nr. 16.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_052.jpg&oldid=- (Version vom 18.3.2023)