Seite:De DZfG 1893 09 132.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

In der EHR hat M. Oppenheim eine ausführliche Beschreibung der Kriegs- und Handelsflotte unter Elisabeth gegeben[1]. Die Anzahl der Schiffe, ihre Grösse, Bemannung, Kosten, das Verhältniss der Kriegs- und Handelsflotte zu einander u. a. m. werden behandelt.

Das Leben Drake’s hat J. Corbett für die „English men of action“-Serie geschrieben[2]. Die Darstellung ist lebendig und ansprechend, namentlich bei der Schilderung bedeutender Momente, wie der Besiegung der Armada. Ob es wahr ist, dass die Seeschlacht bei Gravelingen der grossen Masse der Engländer unbekannt ist? Vielleicht der Name. Die unüberwindliche Armada kennt doch in England wohl jedes Kind. Das Hauptverdienst an dem Siege schreibt der Verfasser Drake zu. Neben gedrucktem ist auch viel handschriftliches Material benutzt, namentlich aus den Schätzen des Record Office.

Einer Biographie von Walter Raleigh, der auch eigene Forschungen zu Grunde liegen sollen, kann vorläufig bloss Erwähnung geschehen[3].

In die Geschichte Schottland’s in der ersten Jugendzeit der Maria Stuart führt eine Biographie des Cardinals Beaton von Herkless[4]. Beaton war der bedeutendste Vorkämpfer des Katholicismus in Schottland, der aber auch die ganze Lasterhaftigkeit der schottischen Geistlichkeit vor der Reformation in seiner Person verkörperte. Er war der heftigste Gegner Heinrich’s VIII. von England, der dem Protestantismus in Schottland den Boden zu bereiten suchte. So spielen auch Momente der allgemeinen Europäischen Geschichte, namentlich derjenigen von Frankreich und England, in dieses Leben herein. Beaton ist dadurch bekannt geworden, dass er den Untergang George Wishart’s, des Märtyrers herbeigeführt hat. Dafür ward er selber im Jahre 1546 ermordet. Die Darstellung ist sehr allgemein gehalten; wo historische Kritik zu üben ist, gibt sich eine gewisse Unsicherheit kund (z. B. S. 299–300).

Eine dreibändige Geschichte der Regierung Maria Stuart’s hat M. Philippson erscheinen lassen[5]. Nicht eine Biographie der Schottenkönigin will der Verfasser geben; was ihm die Herausgabe

  1. The royal and merchant navy under Elizabeth. EHR 6, 465–85.
  2. Sir Francis Drake; by Julian Corbett. Macmillan 1890. 2 sh. 6 d.
  3. W. Stebbing, Sir Walter Raleigh. Oxford, Clarendon Press. 1891.
  4. Card. Beaton, priest and politician; by John Herkless. Edinb. and London, Blackwood. 1891. 7 sh. 6 d.
  5. Histoire du règne de Marie Stuart; par Martin Philippson. Paris, Bouillon. 1891–92. 3 Bde.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_132.jpg&oldid=- (Version vom 21.3.2023)