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Rebellion niedergeschlagen hat und die Herrschaft der Whigs durch die Septennial Act vom Jahre 1716 stark befestigt erscheint. Mit der beginnenden Annäherung tritt auf Französischer Seite Dubois in den Vordergrund. Ihn nimmt der Verfasser gegen die seit Saint-Simon hergebrachten Verlästerungen in Schutz. Er erklärt auch, dass das Englische Bündniss nicht Dubois’ Gedanke war, sondern von Englischer Seite angeregt wurde, ja dass Dubois auch auf Französischer Seite erst später hervortritt. Die Verhandlungen, die dann im Haag, in Hannover, in London und Paris geführt wurden, werden in voller Ausführlichkeit erzählt; dabei wird viel Quellenstoff in den Text eingeschaltet oder anhangsweise mitgetheilt. Die Bedeutung der Tripelallianz erblickt der Verfasser endlich darin, dass durch sie Frankreich zuerst seine durch die Schläge des Spanischen Erbfolgekrieges verlorene Freiheit der Bewegung zurückerlangt habe. Referent theilt diese Ansicht nicht. Die Französische Politik gerieth 1717 in starke Abhängigkeit von England. Der Regent musste sich an Georg I. anschliessen, um an ihm eine Stütze zu haben gegen die Ansprüche Philipp’s V. von Spanien. Gleich im folgenden Jahre tritt dieses Verhältniss klar heraus: die Quadrupelallianz von 1718 war ein Werk der Englischen, nicht der Französischen Politik.

Eine Geschichte der Flibustier[1] wäre zu nennen wegen der Beziehungen zur Geschichte der Britischen Besitzungen in Mittelamerika.

In der populären Sammlung der „English men of action“ hat D. Hannay das Leben des Admirals Rodney beschrieben[2], der im Amerikanischen Unabhängigkeitskriege die Englische Flotte siegreich befehligt hat. Der Verfasser stellt Rodney freilich hinter Blake und Nelson, erklärt aber den Seesieg bei Dominica für wichtiger als den bei Trafalgar. Freilich verschweigt er auch nicht, dass der Anstoss zu dem entscheidenden Entschlusse während der Schlacht nicht von Rodney, sondern von Sir Charles Douglas ausging. Auch auf die Bedeutung dieser Schlacht für die Entwickelung der Kriegskunst zur See weist er hin. – Auf ein Werk über die Regierung Georg’s III.[3] kann dieses Mal nur verwiesen werden. Auch eine Biographie John Wesley’s[4] blieb dem Referenten unzugänglich.

Die glänzende Biographie Pitt’s, welche Lord Roseberry

  1. The Story of the Filibusters, by James Jeffrey Roche. London, Fisher-Unwin. 1891.
  2. Rodney; by David Hannay. Macmillan 1891.
  3. J. H. Anderson, History of George IIIds Reign. Longmans 1891.
  4. Canon Overton, John Wesley (in d. Serie: English leaders of religion). Methuen 1891.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_145.jpg&oldid=- (Version vom 21.3.2023)