Seite:De DZfG 1893 09 170.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Besondere Fürsorge hat die Centr.-Comm. wiederum den in Vorbereitung begriffenen landeskundlichen Bibliographien zugewandt. Die von P. Richter begonnene Bibliographie für das Deutsche Reich konnte erheblich gefördert werden. Von der Bibliographie für einzelne Landschaften sind erschienen: Schlesien, Heft 1, bearb. v. Partsch; Ost- u. Westpreussen, Heft 1, hrsg. v. d. Königl. geogr. Ges.; Fürstenth. Reuss j. L., hrsg. v. Auerbach (vgl. unsere Bibliogr, ’92, Nr. 2055; 2030; 2085). Fortgesetzt sind die Jahresübersichten entsprechender Literatur: für Baiern in den JBMünchGeogrGes, für Niederösterreich in den BllVLdkde Niederösterr., für Böhmen in MNordböhmExcursClub.

[56

Der in Bibliogr. ’92, 2311 erwähnte Fascikel 2 A einer kürzlich erschienenen Bibliographie der Schweizerischen Landeskunde geht auf die Centralcommission für Schweizerische Landeskunde zurück, die sich nach dem Vorbild der Deutschen Centr.-Comm. constituirt hat. – Einer Anregung der Centr.-Comm. verdankt man das im 2. Jg. befindliche „Archiv für Landes- u. Volkskunde der Provinz Sachsen“, vgl. Nachrr. ’91, 444 und Bibliogr. in Gruppe V, 3 (’92, 2089). – Eine Zusammenstellung der bisher erschienenen landeskundlichen Bibliographien von Deutschland findet sich in den Verhandlungen des fünften internationalen Congresses der geograph. Wissenschaften zu Bern (Bern 1892, 9 M.) p. 574.

[57

Um über die Gründung eines Verbandes wissenschaftlicher Körperschaften zu berathen, sind Ende Januar in Leipzig Vertreter der Akademien von Berlin, Wien, München, Göttingen und Leipzig zusammengetreten. Dieselben haben dort einen Entwurf zu Statuten aufgestellt. Es handelt sich darum, in eine stete Verbindung zu treten, um 1., Collisionen zwischen den Arbeiten zu verhindern und 2., auch gewisse dazu geeignete Aufgaben gemeinsam in Angriff zu nehmen. Dass man den Verband früher oder später über das Dt. Sprachgebiet hinaus zu einer internationalen Vereinigung ausdehnen könnte, wurde von vornherein in Betracht gezogen. Besonders lebhaft interessirten sich die Wiener für das Project, während man in Berlin vornehmlich gegen die weitere Ausdehnung Bedenken hatte. Die Berliner Akademie hat dann auch in der That gegen das Votum ihrer Delegirten, der beiden Secretäre Mommsen und Auwers, den Beitritt abgelehnt. Der Verband wird trotzdem beschränkt auf die vier anderen Körperschaften ins Leben treten. Die praktische Wirksamkeit des Verbandes wird sich zunächst voraussichtlich besonders naturwissenschaftlichen und philologischen Unternehmungen zuwenden, kann aber natürlich künftig auch für die geschichtlichen Studien von Bedeutung werden.

[58

Berliner Akademie. In der öffentl. Sitzung vom 26. Januar sind nach einem Vortrage, den Prof. Zeller über die Entstehung ungeschichtlicher Ueberlieferungen hielt, die Berichte über die im Gang befindlichen wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademie erstattet worden.

Auf die Editionen zur alten Geschichte (die Inschriftenwerke, die Prosopographie der Römischen Kaiserzeit, die Aristoteles-Commentatoren und das Corpus nummorum) können wir aus Mangel an Raum leider nicht

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_170.jpg&oldid=- (Version vom 22.3.2023)