Seite:De DZfG 1893 09 174.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

– Wer den folgenden 3. Band die Regesten der Salier bearbeiten wird, steht noch nicht fest. Früher war der 1885 verstorbene W. Diekamp für denselben thätig.

[68

Den 4. Band, die Regesten der früheren Staufer, mit dem man anfänglich die Neubearbeitung hoffte beginnen zu können, hat vor etwa 25 Jahren Prof. Scheffer-Boichorst übernommen und seitdem trotz mannigfacher Störungen durch akademische Thätigkeit und andere Obliegenheiten doch stetig weiter gefördert, wovon in der Oeffentlichkeit zahlreiche kleinere Abhandlungen Zeugniss abgelegt haben, so dass jetzt das Erscheinen einer ersten Lieferung nicht mehr in ferner Aussicht steht.

[69

Den 6. Band, die Regesten der Könige aus verschiedenen Häusern, der beiden ersten Habsburger, Adolf’s von Nassau u. Heinrichs VII., 1273 bis 1313 hatte ursprünglich Prof. O. v. Zallinger bearbeiten wollen. An seine Stelle ist dann Prof. Osw. Redlich getreten. Dieser wird jetzt zunächst einen Fund von Briefen etc., den man unerwartet in der Vaticana gemacht hat, verarbeiten, hofft dann aber die Ausgabe der Regesten rasch fördern u. in einem 1. Heft die Regesten Rudolf’s publiciren zu können. – Für Ludwig den Baiern (Bd. 7) ist in jüngster Zeit Dr. M. Mayr in Innsbruck gewonnen. – Ob die Regesten Wenzel’s das Unternehmen als Bd. 9 abschliessen werden, steht noch nicht fest; es hängt das z. Th. davon ab, ob sich ein geeigneter Bearbeiter findet, z. Th. davon, ob die Mittel so weit reichen.

[70

Andere Publicationen aus Böhmer’s literarischem Nachlass. Zwischen den drei Historikern, denen Böhmer die Sorge für Ausführung seiner wissenschaftlichen Absichten anvertraut hatte, war nach längeren Verhandlungen ein Abkommen zu Stande gekommen, wonach Janssen die Publication der Briefe, Arnold die Mainzer Regesten übernahm, während alles übrige Ficker überwiesen wurde, mit Ausnahme nur der Francofurtensien, die für etwaige künftige gesonderte Verwerthung reservirt blieben. Die Briefe nun sind mit einer von Janssen geschriebenen Biographie und einem Anhang kleinerer Schriften im J. 1868 in drei Bänden erschienen. – Von den wissenschaftlichen Werken aber, für welche B. selbst noch grössere Vorarbeiten hinterlassen hatte, erschien nach dem oben erwähnten Ergänzungsheft der Regesten zuerst der 4. Band der Fontes rerum Germanicarum (mit Math. v. Neuenburg, Heinr. v. Diessenhoven, Heinr. v. Rebdorf etc.). hrsg. v. Alf. Huber (1868). – Bald folgten (1870) in einem stattlichen Bande die wichtigen von J. Ficker bearbeiteten Acta imperii selecta. – Die Bearbeitung der Wittelsbacher Regesten, für die B. auch gesammelt hatte, wurde zurückgestellt, die der Mainzer Regesten aber wurde von Arnold an Corn. Will übertragen. Zwei Bände der Regesta archiepiscoporum Maguntinensium liegen nun vor, der erste (bis 1160) wurde im J. 1877, der zweite (bis 1280) im J. 1886 vollendet. Die Fortführung ist jetzt in’s Stocken gerathen.

[71

Unterstützung fremder Publicationen zur allgemeinen Geschichte. Zunächst, wenn auch nicht der zeitlichen Ordnung nach, ist hier der Unterstützung zu gedenken, welche das Erscheinen der Ergänzungshefte

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_174.jpg&oldid=- (Version vom 23.3.2023)