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den Niederlanden zugerechneten Gegenden wirklich eine Ortschaft jenes Namens existirte, und dann, falls dieser Nachweis sich erbringen liesse, dass Träger des Namens Korner dort ansässig waren. Dass dieses oder jenes gelingen möchte, erscheint mir sehr zweifelhaft[1].

Dagegen ist es nicht schwer, sich Korner nennende Personen aus andern Gegenden des Deutschen Reiches namhaft zu machen. So begegnet uns eine Familie dieses Namens, welche allerdings, da ihre Mitglieder das Adelsprädicat führen, hier nicht weiter in Betracht kommen kann, in und bei Mühlhausen in Thüringen[2], eine andere in Hildesheim. Zur letzteren gehört Heneke Korner, welcher urkundlich am 7. Oct. und 24. Nov. 1402 und am 6. Febr. 1403 erwähnt wird[3]; ferner Albert Korner, welchen eine Urkunde aus der Mitte des Jahres 1406 nennt[4] und endlich der seit 16. Jan. 1426 ziemlich häufig erscheinende Henning Korner[5].

Eine dritte Familie Korner lernen wir aus der Heidelberger Universitätsmatrikel[6] als am Oberrhein und in der Diöcese Würzburg heimisch kennen. Dieser Matrikel zufolge[7] wurde nämlich am 31. Jan. 1387 gemeinschaftlich mit dem doctor sacre theologie Conradus de Soltau und dem Prager magister in artibus Fridericus de Solczbach in Heidelberg immatriculirt Albertus Korner bachalarius in medicina Pragensis

  1. Die Matrikel der Univ. Köln kennt keinen aus jenen Gegenden stammenden Korner; sie erwähnt nur einen Nyc. Corneri, clericus Ludonensis [Laon] zum 3. Oct 1434. Vgl. H. Keussen, Die Matrikel der Univ. Köln 1, 280.
  2. Vgl. Cod. dipl. Saxoniae regiae I, 2, Nr. 83; 208; 216; 221. – Will, Regesten der Mainzer Erzbischöfe Bd. I, Nr. 11; 93; 94; 126; 147. Bd. II, Nr. 89. – Stumpf, Acta Maguntina Nr. 24; 35; 40; 42; 47; 88. – Namentlich aber Urkundenbuch der Stadt Mühlhausen, hrsg. v. Herquet. Halle 1874. – Erst in späterer Zeit kommen auch in den Thüring. Gegenden bürgerliche Korner vor; so nennt die Erfurter Matrikel: Conradus Korner de Salvelt (Ostern 1485); Joannes Korner Erphurdiensis (Ostern 1508); Henricus Korner de Mulhausen (Ostern 1512); Joannes Korner Erfordensis (Ostern 1537).
  3. Urkundenbuch der Stadt Hildesheim, hrsg. v. Döbner. Bd. III, Nr. 55; 65. Bd. IV, Nr. 5 (p. 631).
  4. a. a. O. Bd. III, Nr. 282.
  5. a. a. O. Bd. III, Nr. 1225. Bd. IV, p. 64 Anm.; Nr. 154; 357; 390; 463; 591; 595; 636. – In dem Cod. Helmst. 965 der Wolfenbüttler Bibl. werden auf fol. 230b ebenfalls einige wohl hierher gehörige Personen Namens Korner erwähnt. Vgl. v. Heinemann, Die Handschriften der Hzgl. Bibl. zu Wolfenbüttel Abth. 1, Bd. II. Wolfenb. 1886. S. 327.
  6. Hrsg. v. Töpke Theil I u. II. Heidelberg 1884 u. 1886.
  7. a. a. O. I, S. 1 Anm. 3 u. S. 7.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_297.jpg&oldid=- (Version vom 30.3.2023)