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1436 und in einer undatirten Urkunde von 1437, zuletzt am 1. August 1437[1].

Für die Lebensgeschichte Korner’s bieten die vorstehenden Notizen allerdings nicht gerade viel Neues; sie schienen mir aber dafür nach einer anderen Seite hin um so beachtenswerther zu sein. Wie nämlich schon angedeutet wurde, erwähnt Korner zum Jahre 1364 gelegentlich einer von ihm der „Chronica Saxonum“ entlehnten Erzählung vom Selbstmord eines Magdeburger Mönches, dass ihm darüber auch von einer gewissen Catharina Rupines berichtet worden sei, und zwar zu jener Zeit, zu welcher er sich als cursor sententiarius in Magdeburg aufhielt[2]. Die Art und Weise, in welcher Korner diese letztere Bemerkung hinzufügt, macht in jeder Beziehung den Eindruck, als sei sie erst geraume Zeit nach jenem Magdeburger Aufenthalt niedergeschrieben worden. Nun haben wir aber gesehen, dass Korner cursor sententiarius in den Jahren 1433 und 1434 war. Daraus folgt erstens, dass die Niederschrift jener Bemerkung nicht vor dem Jahre 1435 erfolgt ist, und folgt zweitens, dass alle diejenigen Redactionen bezw. Uebersetzungen der Chronica novella, welche Korner’s Aufenthalt in Magdeburg erwähnen, frühestens im Jahre 1435 entstanden sind[3].

H. Herre.     


Von Deutschen Fürstenhöfen um 1750. Die beiden Stücke, die ich im Folgenden aus dem Archiv des Auswärtigen Ministeriums zu Paris mittheile, ergänzen sich in gewisser Beziehung. Das eine enthält die Charakteristik einer Anzahl Deutscher Fürsten, der Mitglieder des Kurfürstencollegiums, aus dem Munde eines Mitkurfürsten,

  1. Urkk.-Buch der Stadt Lübeck VII, Nr. 692; 696; 697; 700; 748; 758.
  2. Vgl. oben S. 300, Anm. 4.
  3. Der Güte des Herrn Oberbibliothekars Prof. Dr. O. v. Heinemann in Wolfenbüttel verdanke ich die Mittheilung, dass das im Cod. Helmst. 406 vorliegende, bis 1416 reichende Exemplar der Chronik auf fol. 178b zwar die Nachricht vom Selbstmorde des Mönches, nicht aber diejenige von Korner’s Aufenthalt in Magdeburg enthält. Die Annahme, dass diese Redaction in den zwanziger Jahren des 15. Jhs. entstanden sei, erhält dadurch eine weitere Stütze. – Die Ansicht Pfeiffer’s (Germania 9, 257 ff.), dass die in Wien liegende Deutsche Bearbeitung der Chronica novella im Jahre 1431 vollendet worden sei, halte ich für unhaltbar. Die Stelle der Einleitung, auf welche sich Pfeiffer beruft, besagt nur, dass der Bearbeiter mit der Erzählung der Ereignisse angefangen habe „van Konink Karolus tîden van Vrankrîken“ und sie heruntergeführt habe bis auf das Jahr 1431; dass er im letzteren Jahre auch geschrieben habe, geht aus seinen Worten keineswegs hervor.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_303.jpg&oldid=- (Version vom 31.3.2023)