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Die Welfenprocesse und die ersten Regierungsjahre Friedrich Barbarossas (1138–1156).
Von
J. Jastrow.


(Schluss).

III.
Process Heinrich’s des Löwen um Baiern (1147-1154).


1.

Der Process Heinrich’s des Löwen um Baiern hat im Ganzen nicht weniger als 9 Jahre gedauert. Es ist uns aus demselben weder ein Klageantrag noch ein Endurtheil im Wortlaut erhalten. Um uns den Verlauf des Processes klar zu machen, müssen wir da einsetzen, wo verhältnissmässig die reichlichsten Quellen über ein und dasselbe Stadium des Processes vorhanden sind.

Dies ist das Jahr 1151 vor dem Regensburger Tage (Juni). Ueber den damaligen Stand des Processes haben wir Aeusserungen von zwei Seiten, beide erhalten im Wibald’schen Correspondenzbuch:

Konrad an Wibald, 1151, Jan. (ep. Wib. Nr. 319, S. 449): – – – nos ex consilio et peticione principum duci H(einrico) Saxoniae ad expostulandam beneficialem iusticiam curiam Ulme in octava epiphaniae [Jan. 13] indiximus. Ipse vero ad eandem curiam non solum venire neglexit, verum etiam armata manu ducatum Bawariae occupare conatus est. Nos itaque, debitum regalis censurae magis quam eius facta attendentes, aliam curiam ex iudicio principum in festo Barnabae apostoli [Juni 11] Ratispone ei prefiximus, querimoniae ipsius Deo auctore satisfacturi.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_269.jpg&oldid=- (Version vom 10.4.2023)