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Fachkreisen bekannten Prof. Harster, Kreisarchivar Dr. Mayerhofer und Kreisarchivsecretär Dr. Glassschröder. Das Budget des Vereins wies 1893 4999 M. Einnahmen und 265 M. Activrest auf. Die Einnahmen setzten sich u. A. zusammen (1893) aus den Mitgliederbeiträgen à 3 M. und einer Reihe von staatlichen und sonstigen Zuschüssen, nämlich 654 M. aus dem Kreisfonds, 30 M. von dem Districtsrath Ludwigshafen, 20 M. von der Stadt Kaiserslautern, je 100 M. von der Gewerbebank und von der Volksbank zu Speier, 2000 M. von der Museumskasse ebenda. An Publicationen gab der Verein heraus: Mittheilungen des Historischen Vereins der Pfalz, Heft 1–18, Speier 1870–1894.

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Im Gegensatz zu den Altbaierischen Landen mit ihrer von jeher grösseren Geschlossenheit und ihrem mehr bäuerlichen Charakter hat in den neuerworbenen Fränkischen und Schwäbischen Landestheilen die ehemalige Zersplitterung und Individualisirung in weltliche und geistliche, in fürstliche, reichsstädtische und reichsritterschaftliche Territorien, hat die grössere Verbreitung des städtischen Elements und vielleicht auch die grössere Regsamkeit der Bevölkerung zu einer mannigfaltigeren Vereinsbildung Anlass gegeben. Wir zählen in ihnen nicht weniger als 10 historische Vereine.

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Im Kreise Mittelfranken bestehen die historischen Vereine zu Eichstädt, Nürnberg und Dinkelsbühl. Der Historische Verein zu Eichstädt, 1886 gegründet, zählte Anfang 1894 280 Mitglieder; seinen Vorstand bildeten Lycealprofessor Romstöck, Gymnasiallehrer Dr. Berdolt u. A. Die Einnahmen beliefen sich 1893 auf 1541 M., die Ausgaben auf 801 M.; es blieb also ein Activrest von 740 M. Die Mitgliederbeiträge betragen à 2 M., die Beiträge der Regierung von Mittelfranken 300 M. und des Bischofs von Eichstädt 25 M. An Publicationen ist erschienen: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstädt, Jahrgang 1–8. – Der Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg wurde 1878 gegründet. Sein letzter Jahresbericht bezieht sich auf das Jahr 1894. Die Zahl der Mitglieder betrug darnach 320; der Ausschuss besteht aus Freiherr von Kress als 1., Stadtarchivar Mummenhoff als 2. Vorstand (an Stelle des † A. von Essenwein), Director Bösch als 1. Schriftführer u. A.; 1891 wurden neu in den Ausschuss gewählt Kreisarchivar Dr. Petz, Bibliotheksassistent Dr. Reicke und Regierungsrath Freiherr von Tucher; die Einnahmen, hauptsächlich bestehend aus den Mitgliederbeiträgen à 5 M. und einem Zuschuss des Kreises Mittelfranken in Höhe von 200 M., beliefen sich auf 3047 M., die Ausgaben auf 3092 M.; ausserdem besitzt der Verein einen Reservefonds von 6125 M. An Publicationen liegen vor: Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Heft 1–10 und Jahresberichte für 1878–94. – Der Dinkelsbühler Verein ist erst Ende 1893 gegründet; er zählt 87 Mitglieder; Vorstand ist der rechtskundige Bürgermeister Sternecker, Schriftführer der Reallehrer Stahl; das Budget bewegte sich in Einnahmen und Ausgaben um 260 M.; der Mitgliederbeitrag beträgt mindestens 1 M.; die Stadt bewilligte einen Zuschuss von 50 M. (für 1894); Publicationen stehen vorerst nicht in Aussicht.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_176.jpg&oldid=- (Version vom 26.5.2023)