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Innerhalb des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung zu Wiesbaden hat sich eine besondere historische Section gebildet, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, die Kunde der mittelalterlichen und neueren Landesgeschichte innerhalb des Rahmens der weiteren Aufgabe, die sich der Gesammtverein gestellt hat, ganz besonders zu pflegen. Die Gründung der Section stellt eine Reaction gegen die bisher im Vereine üblich gewesene übermässige Betonung des Römischen Alterthums dar. Die Leitung der Arbeiten der Section haben Prof. Otto und Archivrath Dr. Sauer übernommen.     W. B.

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Der Verein für die Geschichte und Alterthumskunde von Erfurt gibt im 16. Hefte seiner „Mittheilungen“ (1894) einen Bericht über seine Thätigkeit in den Jahren 1889–1894. Wir entnehmen daraus Folgendes. Am 3. April 1889 feierte der Verein sein 25jähriges Stiftungsfest. In jedem Jahre fanden mehrere Sitzungen statt, die mit wissenschaftlichen Vorträgen ausgefüllt wurden. Am 3. October 1894 verlor der Verein seinen langjährigen, um die Erfurter Geschichtsforschung hochverdienten Vorsitzenden Oberregierungsrath a. D. von Tettau, nachdem dieser kurz zuvor seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte. An seiner Stelle wurde Pastor Oergel zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Zahl der Mitglieder belief sich Ende 1894 auf 230, das Vereinsvermögen auf ca. 3385 M. – Das vorliegende (16.) Heft der Mittheilungen bringt u. A. die werthvollen Briefe Gneisenau’s an seinen Jugendfreund Prof. Blasius Siegling in Erfurt und als Beiheft die zum 90. Geburtstag von Tettau als Festgabe gewidmete Schrift von G. Oergel „Das Collegium maius“; ausserdem enthält das Hauptheft „Urkunden zur Geschichte des Collegium majus in Erfurt“ von G. Oergel, eine wichtige Ergänzung zu Weissenborn’s „Acten der Universität Erfurt“.

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Deutscher Historikertag. Während dieses Heft im Druck ist, wird in Frankfurt a. M. die 3. Versammlung Deutscher Historiker gehalten. Auf der Tagesordnung stehen zwei Themata für allgemeine Discussion: Berathung über die Anlage des historischen Studiums auf der Universät (Referenten: Prof. Dr. v. Zwiedineck, Director Dr. Koldewey, Prof. Dr. Vogt) und Berathung über die Grundsätze, die bei der Herausgabe von Actenstücken zur neueren Geschichte zu befolgen sind (Referenten: Prof. Dr. Stieve und Prof. Dr. Ulmann), ausserdem Vorträge von Bücher über den Haushalt der Stadt Frankfurt im Mittelalter und von Ed. Meyer über die wirthschaftliche Entwicklung des Alterthums. Ein Bericht folgt im nächsten Heft.

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Archivbenutzung. Aus einem offenen Briefe an die Redaction dieser Zeitschrift. Sie hatten die Güte, in Ihrer geschätzten Zeitschrift eine Notiz über mich und die mir am K. Staatsarchiv in München widerfahrene Zurückweisung zu bringen. Ich kann Ihnen nicht dankbar genug dafür sein, nicht bloss in meinem persönlichen Interesse, sondern ganz besonders um der Sache willen, die auch ich zu vertreten die Ehre habe. Darf man doch keine Gelegenheit vorübergehen lassen, an den veralteten Bestimmungen des Münchener Staatsarchivs zu rütteln, wenn auch nur die eine Hoffnung bleibt, dass „steter Tropfen den Stein höhlt“.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_181.jpg&oldid=- (Version vom 27.5.2023)