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Gestalt erschien. Nachdem er ein Jahr lang dem alternden Lappenberg als Amanuensis zur Seite gestanden, trat er 1867 als Mitarbeiter in die Redaction der Mon. Germ. hist. ein und war hier vorzugsweise an den Arbeiten für die Bde. 21–24 der Scriptores thätig. Im Sommer 1876 wurde er ao., zwei Jahre später nach Weigand’s Tode ord. Prof. für Geschichte und Germanistik an der Universität Giessen. Als im Winter-Semester 1881/82 J. Weizsäcker einem Rufe nach Berlin folgte, wurde Weiland sein Nachfolger in Göttingen; hier hat er dann bis zu seinem Tode gewirkt. Eine Aufforderung, nach dem Tode von Waitz die Leitung der Monumenta zu übernehmen, hat er abgelehnt; einige Jahre später aber trat er in die Centraldirection ein. Seine Hauptthätigkeit lag auf dem Gebiete der Quellenpublication und Quellenkritik. Er hat darin Meisterhaftes geleistet. Erinnert sei nur beispielsweise an die vortreffliche Ausgabe der Sächs. Weltchronik, mit der er 1877 die Serie der Deutschen Chroniken in der Sammlung der Mon. Germ. eröffnete, und an die gründlichen Studien, welche 1891–92 über Mathias v. Neuenburg und dessen Chronik in den Abh. Gött. Ges. Wiss. erschienen sind. Seine letzte Publication ist der 1893 erschienene 1. Band der Constitutiones et acta publica impp. et regum; für die Vorbereitung des 2. Bandes ist er bis kurz vor seinem Tode rastlos thätig gewesen. – Vgl. die Nekrologe in Götting. Ztg. 17. Febr. (J. Schwalm); HZ 74, 567; NA 20, 666–8 (E. Dümmler); NachrrGöttGes Wiss ’95 Geschäftl. M. p. 78–80 (M. Lehmann); ferner: J. Schwalm, Gedächtnissworte für L. W. Als Ms. gedr. Gött., Hofer. 1895. 20 p.

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Am 18. März in Braunschweig, 68 J. alt, der Inspector des herzoglichen Museums Prof. Dr. Jos. Eduard Wessely, ein eifriger Mitarbeiter an der ADB und Verfasser bezw. Herausgeber einer grösseren Anzahl kunsthistorischer Werke, von denen hier genannt seien: Iconographie Gottes und der Heiligen (Lpz. 1874); Ornament und Kunstindustrie in ihrer geschichtlichen Entwicklung auf dem Gebiete des Kunstdruckes (3 Bde. Berl. 1876); Klassiker-Bibliothek der bildenden Künste (Lpz. 1883 ff.); Kritische Verzeichnisse von Werken hervorragender Kupferstecher (7 Bde.; davon 1–3 u. 5–7 von W., 1887–91); G. der graph. Künste (s. Bibliogr. ’91, 3341).

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Am 26. Februar 1894 in Basel, 68 J. alt, der Advocat Dr. Karl Wieland, der in seinen Mussestunden sich viel mit historischen Studien beschäftigt und eine ganze Reihe von Beiträgen zur Geschichte Basels im 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts geliefert hat. Sie sind verzeichnet in dem Nekrolog, den ihm A. v. Salis im Basler Jahrbuch ’95, 1–29 gewidmet hat.

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Am 4. September in Wien der Dir. der k. k. Familien-Fideicommiss-Bibl. Prof. a. D. Dr. Jos. v. Zhishman. Er hat vorzugsweise über Orientalisches Kirchenrecht geschrieben, 1858 auch über die kirchlichen Unionsbestrebungen in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

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Schweden. Am 16. Februar in Djursholm, 78 J. alt, Kanzleirath a. D. Fredrik August Dahlgren. Er war in den Jahren 1841–61 im Stockholmer Reichs-A. thätig und hat während dieser Zeit an der Ausgabe von Chemnitz’s Königl. Schwed. in Teutschland geführten Kriegs 3. u. 4. Theil

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_194.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2023)