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Berthold von Vohburg-Hohenburg,
der letzte Vorkämpfer der Deutschen Herrschaft im Königreiche Sicilien.
Ein Beitrag zur Geschichte der letzten Staufer.
Von
M. Döberl.


Unter Heinrich VI. war die Curie durch die Verbindung Oberitaliens und Siciliens in der Person des Kaisers in die übelste Lage gekommen; von Süden und Norden her durch die kaiserliche Machtsphäre eingeengt, war sie völlig mattgesetzt worden. Kaum ist daher Heinrich VI. gestorben, so stellt sich der eben erst zur Regierung gelangte gewaltigste Vertreter des mittelalterlichen Papstthums, Innocenz III., an die Spitze der nationalen Erhebung auf der Apenninenhalbinsel und sucht die politische Constellation, die unter Heinrich VI. der Curie ihre politische Selbstbestimmung genommen, ein für allemal unmöglich zu machen, Unter- und Oberitalien unter unmittelbar päpstlichen Einfluss zu stellen. Indess noch derselbe Papst sieht sich genöthigt, um die Erneuerung der Politik Heinrich’s VI. durch Otto IV. zu verhindern, die Candidatur des Sohnes Heinrich’s VI., des Kindes von Sicilien, aufzustellen. Zwar sollte die nunmehr in der Person Friedrich’s II. bestehende Union zwischen dem Reiche und Sicilien gelöst werden, indess die diplomatische Ueberlegenheit Friedrich’s II. über den Nachfolger Innocenz’ III., Honorius III., erhält diese Verbindung. Als nun vollends Friedrich II. nach der Befestigung seiner Stellung im Königreiche Sicilien daran geht, die in den Wirren nach dem Tode Heinrich’s VI. ausser Gebrauch gekommenen Reichsrechte in Oberitalien wieder

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_201.jpg&oldid=- (Version vom 1.6.2023)