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ein, besetzt das gegenüber Luceria gelegene Foggia[1] und schreitet zur Belagerung des Apulischen Hauptwaffenplatzes[2], während der Markgraf Otto, um dem Fürsten die Verbindung mit Luceria noch mehr zu erschweren, Canosa besetzt[3]. Als aber Manfred von der Terra di Bari, wohin er sich während des Waffenstillstandes zurückgezogen, herbeieilt, weicht Markgraf Berthold wiederum einer Schlacht aus und lässt den Fürsten an der Stellung seines Bruders Otto vorbei über Gaudiano und Ascoli nach Luceria gelangen, wiewohl er ihn nach Jamsilla daran hätte hindern können[4].

Papst Alexander IV. hat unmittelbar nach dem Scheitern des Feldzugs in einem Schreiben an den Englischen König der obstructiven Thätigkeit des Markgrafen und seiner Brüder die Katastrophe Schuld gegeben[5], und in der That gewinnen wir jetzt, wie schon vorher bei Frigento, den Eindruck, als ob Berthold einer raschen Entscheidung im offenen Felde

  1. Am 7. August urkundet der Legat zu Foggia, Capasso l. c. Nr. 224.
  2. „Unde etiam legatus sedis apostolicae, qui papali exercitui praeerat, postquam Fogiam intravit, si quas literas per regnum vel ad partes alias mittebat, eas datas in obsidione Luceriae subnotari faciebat“, Jamsilla l. c. 574 B.
  3. Jamsilla l. c. 573 B. Schirrmacher a. a. O. 123 übersetzt „castrum Canusii, quod Oddo marchio de Hoenburch tenebat“ mit Canosa, welches Otto von Hohenburg gehörte!“
  4. „Licet papalis exercitus transitum principis per partes illas utpote Vicinum perpendere potuisset, non tamen ipsum impedire tentaverunt, sed sine aliquo impedimento princeps cum gente sua Luceriam intravit“, Jamsilla l. c. 573 B.
  5. „Cum dilectus filius noster Octavianus S. Marise in Via Lata diaconus cardinalis apostolicae sedis legatus cum magno et honorabili exercitu ad partes Apuliae processisset et memoratum negotium laudabiliter convalesceret et successibus prosperis firmaretur, tandem quorundam proditorum faciente nequitia, de quibus, quod fideliter agerent, praecipue sperabatur, tot fuere fabricata contraria, tot iniecta offendicula et obstacula praeparata, quod propter haec, cum liquido appararet illorum dolus, proditio atque fraus, coactus est idem legatus in Terram Laboris cum tota sua comitiva redire“, Schreiben Alexander’s IV. 1255 Sept. 18 (Rymer, Foedera I, 327), B.-F.-W. 9015. Dass mit den „quidam proditores“ Berthold und seine Brüder gemeint sind, geht nicht bloss, wie schon Schirrmacher a. a. O. 445 gezeigt hat, aus dem Antwortschreiben König Heinrich’s III. von England hervor (Rymer l. c. 337, vgl. dazu 339), sondern auch aus einer später anzuführenden Stelle einer päpstlichen Urkunde von 1256 Juni 20 (Mon. Germ. SS. XXVIII, 361).
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_261.jpg&oldid=- (Version vom 5.6.2023)