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Andria fallen[1]. Es ist zu bestimmten Abmachungen, die natürlich strenges Geheimniss blieben, gekommen; von Siponto aus, wohin der Markgraf auf der Rückkehr sich eingeschifft, bittet er Manfred um Einlass in die vom Fürsten inzwischen belagerte Stadt Foggia, um auf den Legaten im Sinne eines vortheilhaften Vertrages einzuwirken[2]. Auf dem Wege von Siponto nach Foggia erfolgt ein Scheinangriff; den Markgrafen lässt man in die Stadt entkommen, seine Vorräte nimmt man ihm natürlich ab[3].

Unmittelbar darauf, Ende August, spätestens Anfang September[4], erhält der Legat freien Abzug auf Grund eines Vertrages, welcher Manfred im Besitze des Königreiches anerkennt; nur die Terra di Lavoro soll, wenn der Papst dem Vertrage seine Zustimmung nicht versagt, an die Römische Kirche abgetreten werden[5]. Manfred amnestirt die im Heere des Legaten befindlichen Exilirten, auch die Markgrafen von Hohenburg, und verheisst ihnen Restitution in ihre Besitzungen[6]. Damit hatte der

  1. „Interea vero tractatum est per uxorem marchionis Bertholdi, quod quidam nepos ipsius marchionis nomine Bertholdus, quem marchio valde diligebat, cum exiret venatum versus civitatem Andriae, captus fuit ab Andrensibus et in custodia detentus; quod ideo procuratum est, quod aliqua principi ex hoc cautela fieret, quod marchio contra ipsum non esset,“ Jamsilla l. c. 575 B. Diese Stelle hat Schirrmacher übergangen!
  2. Jamsilla l. c. 575 D.
  3. Jamsilla l. c. 576 A, B, C, der den Charakter eines Scheingefechtes zu verdecken sucht, lässt von 300 Deutschen und Sarazenischen Reisigen Manfred’s nicht bloss das von ihm auf 3800 Mann geschätzte Gefolge Berthold’s in die Flucht schlagen, sondern noch überdies 1400 tödten und 450 gefangen nehmen!! Schirrmacher folgt nichtsdestoweniger auch hier den Angaben Jamsilla’s.
  4. B.-F. 4652 E.
  5. „ut princeps pro parte sua et regis Conradi nepotis sui regnum teneret, excepta Terra Laboris, quam princeps ecclesie concessit tenendam, ita tamen, quod si papa transactionem et concordiam ipsam forte non acceptaret, liceret principi terram ad suum ius et dominium revocare“, Jamsilla l. c. 576 E f.
  6. „Ab illa quoque tam immensa gratia Bertholdus marchio de Hoenburch et fratres non fuerunt exclusi; nam licet enormiter contra ipsum principem deliquissent et eorum recens culpa poenam imminentem rationabiliter expectaret, tamen princeps divinam imitatus misericordiam, quae nulli quantumcumque peccatori deest, eidem marchioni et fratribus pepercit et omnem praeteritam remisit offensam et in familia sua eos manere iussit et tenere terras et alia bona sua, quibus rationabiliter debuerant et in perpetuum caruisse“, Jamsilla l. c. 577 B, C.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_264.jpg&oldid=- (Version vom 5.6.2023)