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13 Noch im Jahre 1181 werden die Brüder Berthold I. u. Dipold IV. neben einander genannt (R. 103. 103 a), es ist zum letztenmal. 1182 Sept. 29 ertheilt Friedrich I. dem bisher unter der Vogtei der Dipoldinger, speciell Berthold’s I. (vgl. R. 105, 6), stehenden Reichenbacher Hauskloster einen Schutzbrief (St. 3348), was auf Personalveränderungen in der älteren markgräflichen Linie hinweist. Der Monatstag ergibt sich aus dem Admonter Necrolog. I, Arch. f. Oesterr. G. LXVI, 431. – Der seit dem 26. Sept. 1182 urkundlich auftretende Markgraf Berthold (vgl. R. 132 ff.) ist Berthold II, der in einer Urkunde von 1200 Oct. 24 als Enkel Dipold’s II. und Sohn Berthold’s I. erkannt wird; er bestätigt, „quidquid avus vel pater pie memorie ecclesie in Reichenbach contulerunt“ (R. 138). Dass der „avus“ Dipold II. ist, bedarf keines Beweises, dass aber der Vater Berthold’s II. Berthold I. ist, nicht, wie Giesebrecht a. a. O. 571 u. 585 will, Dipold IV. – er nennt diesen Dipold II. –, ergibt sich nicht bloss aus den zahlreichen Schenkungen Berthold’s I. an das Kl. Reichenbach (von Dipold IV. kennen wir eine einzige, R. 129), nicht bloss aus den gleichen Besitzungen und Ministerialen Berthold’s I. u. II., sondern auch ausdrücklich aus der Urkunde R. 135; Abt Heinrich und der Convent von Reichenbach „obtinuerunt – – – in presentia Bertholdi marchionis, quod et ipse (Tiemo) prius per manus Bertholdi patris sui marchionis illuc delegaverat“. Wenn Berthold II. im Chron. Reichenbac. b. Oefele, SS. rer. Boic. I, 402 als Sohn Dipold’s bezeichnet wird, so schwebt, wie aus dem Zusammenhange ersichtlich ist, dem Chronisten nicht Dipold IV., sondern Dipold II. vor, derselbe hat also den Grossvater mit dem Vater verwechselt.

14 Die Markgräfin scheint unmittelbar vor 1185 Dec. 25 gestorben zu sein (Zahn, Steiermärk. Urkkb. I, 626 f.). Der Monatstag ergibt sich aus Admont. Necrolog. I, Arch. f. Oesterr. G. LXVI, 460 f. Nach dem Tode ihres Gemahls († 1164, M. G. SS. 24, 72) führte sie für ihren unmündigen Sohn die Regierung und zwar zur Zeit des Schismas in antikaiserlichem Sinne.

15 Giesebrecht a. a. O. 563.

16 R. 131 a.

17 Die Abstammung der bisher unbekannten Gemahlin Dipold’s IV. ergibt sich mir aus „Genealogia comitum Anhaltinorum et marchionum Misnensium“, M. G. SS. XXIV, 78 und „Genealogia Wettinensis“, ibidem XXIII, 226–30. Ihr Name ergibt sich aus einer Urkunde von 1206, s. Czörnig, Gesch. v. Görz S. 509, Anm. 4. – Die Mutter Adelheid’s, Adela, gebar ihrem ersten Gemahl, Sven, Luitgard, die spätere Gemahlin des Grafen Berthold III. von Andechs, die Mutter des Bischofs Poppo von Bamberg († 1248). Die Gemahlin Dipold’s IV. ist also Schwägerin Berthold’s III., Tante Poppo’s von Bamberg, aber auch Geschwisterkind zu Agnes von Rochlitz, Gemahlin Berthold’s IV. von Andechs. So erklärt sich, wie sowohl Otto VII. von Andechs, der Sohn der Agnes von Rochlitz und Berthold’s IV. von Andechs, den Sohn Adelheid’s und Diepold’s IV., Dipold V. von Vohburg-Hohenburg, als auch Bischof Poppo den Enkel Dipold’s IV., Berthold III. von Vohburg-Hohenburg, „consanguinei“ nennen können (R. 164, 229).

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_277.jpg&oldid=- (Version vom 6.6.2023)