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Die ältere Pfälzische Abtheilung der Wittelsbacher Korrespondenzen wird ihren Abschluss mit dem dritten Bande der Briefe des Pfalzgrafen Johann Casimir finden; Prof. v. Bezold hofft den Druck im Jahre 1896 beginnen zu können. Unterdessen wird die Ausbeutung der Münchener und anderer Deutscher Archive zu Ende geführt und dem Kopenhagener Archiv sowie eventuell dem des auswärtigen Ministeriums zu Paris ein längerer Besuch abgestattet werden.

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Für die ältere Baierische Abtheilung der Wittelsbacher Correspondenzen, unter der Leitung des Prof. Lossen, ist Dr. Brandi mit der Drucklegung des 4. Bandes der Druffel’schen Beiträge zur Reichsgeschichte beschäftigt. Die Beendigung des Drucks und damit der Abschluss der genannten Unternehmung steht gegen Ende 1895 zu erwarten. Unmittelbar darauf können die Acten des Landsberger Bundes, die Dr. Götz in einem Bande bearbeitet, in Druck gehen. Dr. Götz hat die Sammlung des Materials theils in München theils während eines sechswöchigen Aufenthaltes in Wien und zweier kürzeren Reisen nach Innsbruck fortgesetzt und wird nach Durcharbeitung der aus Bamberg, Dresden, Marburg erbetenen Archivalien und nochmaligem kurzen Aufenthalt in Wien diese Arbeit abschliessen.

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Von der jüngeren Baierisch-Pfälzischen Abtheilung der Wittelsbacher Correspondenzen, den Briefen und Acten zur Geschichte des dreissigjährigen Kriegs, unter Leitung des Prof. Stieve, ist Bd. 6, von Prof. Stieve selbst bearbeitet, ausgegeben worden; von demselben Bearbeiter sind der 7. und 8. Band zu erwarten, von denen der erstere wahrscheinlich im Sommer erscheinen wird. Die drei Bände behandeln die Zeit von 1608–1610. Für die folgende Zeit sind Dr. Chroust und Dr. Mayr-Deisinger thätig, der erstere für die Jahre 1611–1618, letzterer für 1618–1620. Dr. Chroust hat seine Thätigkeit zuletzt, um den 9. Band zum Abschluss zu bringen, auf die Acten vom Januar 1611 bis zur Wahl des Kaisers Mathias im Juni 1612 concentrirt. Er hat in München Materialien aus den Münchener Archiven, aus dem Schlobittner Archiv des Grafen Richard zu Dohna-Schlobitten und aus dem Archiv des Grafen Hannibal von Degenfeld-Schönburg zu Schloss Hohen-Eybach bearbeitet und einen viermonatlichen Aufenthalt in Wien auf Bearbeitung der Oesterreichischen Acten in beiden Kanzleien, sowohl Kaiser Rudolf’s II. als Mathias’, sowie der Kurmainzer Papiere verwandt. Der Zutritt zu dem Archiv des Deutschen Ritterordens hat leider nicht zur Auffindung der auch anderwärts längst vergeblich gesuchten Acten des damaligen Deutschmeisters, Erzherzogs Maximilian, in Sachen der Nachfolge Kaiser Rudolf’s II. geführt. – Dr. Mayr-Deisinger war mit der Durcharbeitung der aus Schlobitten und aus Dresden eingelieferten Acten für die ihm zugewiesenen Jahre beschäftigt, die eine reichhaltige Ausbeute gewährten. Er wird diese Arbeit im folgenden Jahre fortsetzen und dann zu den Berliner Acten übergehen. – Prof. Stieve hat die Absicht, den Archiven von Zerbst, Darmstadt, Ulm und anderen, die von beiden Mitarbeitern bald in Angriff genommen werden sollen, demnächst einen vorbereitenden Besuch zu widmen.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_355.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2023)