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Die Historische Commission für die Provinz Sachsen hielt ihre 20. Jahressitzung am 23. u. 24. Juni 1894 in Stendal, die 21. am 15. und 16. Juni 1895 in Naumburg a. S. ab, die erstere unter der Leitung des Vorsitzenden Prof. Lindner aus Halle, letztere unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Prof. Grössler aus Eisleben. Als Ort für die 22. Versammlung wurde Zeitz in Aussicht genommen. – Die Commission hat im letzten Berichtsjahr zwei Mitglieder durch den Tod verloren, am 3. October 1894 den Oberreg.-Rath v. Tettau und am 14. Februar 1895 Prof. Opel. An Stelle v. Tettau’s ist von dem „Vereine für Geschichte und Alterthumskunde zu Erfurt“ Dr. med. Zschiesche zum Vertreter in der Commission gewählt, während die Wahl des Stellvertreters noch aussteht; für Opel übernimmt Prof. Hertzberg die Vertretung des „Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums und Erhaltung seiner Denkmäler“ in der Commission, der er bereits seit 1893 als von der Commission gewähltes Mitglied angehört; zu seinem Stellvertreter ist vom genannten Verein Bibliotheksassistent Dr. Hackrodt gewählt worden. – Der Etat der Commission balancirte 1894 mit 21 286 M., 1895 mit 22 862 M. Dem Bearbeiter des Urkundenbuchs des Stiftes Zeitz und Klosters Bosau, Stadtarchivar Dr. Neubauer in Zerbst, wurde 1895 eine Summe von 400 M. zu einer Forschungsreise nach Dresden, ebenso auf Antrag des Prof. Kehr dem Dr. Fink eine Summe von 600 M. zur systematischen Durchforschung der Thüringischen und Sächsischen Archive nach Saxonica bewilligt.

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An Veröffentlichungen der Commission sind erschienen: im Berichtsjahr 1893/94 der 2. Band des Urkundenbuches der Stadt Magdeburg (1403–1464), bearb. von Prof. Hertel, im Berichtsjahr 1894/95 die Festschrift zur Jubelfeier der Universität Halle-Wittenberg: Christian Thomas, Kleine Deutsche Schriften mit einer Einleitung versehen und herausgegeben von Otto Opel; Neujahrsblatt für 1894: Eberhard Weidensee und die Reformation in Magdeburg von Dr. Kawerau, für 1895: Die historische Bedeutung des Saalthales von Prof. Hertzberg; Baudenkmälerbeschreibung Heft 18: Bau- und Kunstdenkmäler des Mansfelder Gebirgskreises bearb. von Prof. Grössler u. Dr. Brinkmann (1893/94), Heft 19: Bau- und Kunstdenkmäler des Mansfelder Seekreises bearb. von Prof. Grössler und Dr. Brinkmann unter Mitwirkung von Bauinspektor a. D. Hrn. Sommer (1894/95).

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Von den Geschichtsquellen werden voraussichtlich im Verwaltungsjahr 1895/96 ausgegeben werden: der 2. Band des Urkundenbuches der Stadt Goslar von Oberlandesger.-Rath Bode, die Thüringisch-Erfurtische Chronik des Hartung Kammermeister bearb. von Oberlehrer Reiche, der 2. Band des Urkundenbuches der Stadt Erfurt von Dr. Beyer, der 3. Band des Urkundenbuches der Stadt Magdeburg bearb. von Prof. Hertel, Register zur Erfurter Universitätsmatrikel von Weissenborn, fortgesetzt von Dr. Hortzschansky; mit dem Druck des Urkundenbuches des Hochstiftes Merseburg, bearb. von Prof. Kehr, wird im Laufe des Jahres 1896 begonnen werden können; die Vollendung des Urkundenbuches des Klosters Pforta stellte Prof. Böhme für 1896/97 in Aussicht; nur wenig gefördert

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_356.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2023)