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werden sollen. Als jährlicher Beitrag wurden fünf Mark festgesetzt und als Wunsch der Versammlung ausgedrückt, dass der nächste Tag im Herbst 1896 in Oesterreich stattfinde, der definitive Beschluss darüber jedoch dem 15gliedrigen Ausschuss überlassen, der am Ende der Sitzung gewählt wurde und nunmehr aus folgenden Herren besteht: v. Zwiedineck-Südenhorst (Graz), Kaltenbrunner (Innsbruck), Bachmann (Prag), Stieve (München), Heigel (München), v. Weech (Karlsruhe), Stälin (Stuttgart), Lamprecht (Leipzig), Marcks (Leipzig), Eduard Meyer (Halle), Hartwig (Frankfurt), Ulmann (Greifswald), Hansen (Köln), Prutz (Königsberg), Köcher (Hannover).

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Mit einem kurzen Ueberblick schloss Prof. Heigel die Verhandlungen, worauf noch Prof. Brückner dem bisherigen Ausschuss den Dank der Versammlung für seine Bemühungen aussprach. – Am Sonntag, 21. April wurde unter Leitung des Streckencommissars Baumeister Jacobi ein Ausflug zur Besichtigung der Saalburg und des Limes unternommen und damit der dritte Historikertag geschlossen. Für alle Einzelheiten verweisen wir auf den officiellen „Bericht über die dritte Versammlung Deutscher Historiker“, der in Leipzig bei Duncker u. Humblot erschienen ist. – Die nächste Versammlung findet im Sept. 1896[WS 1] zu Innsbruck statt.

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Archive. Einen Catalogue des archives communales de Gand hat der städt. Archivar und Univ.-Prof. V. van der Haeghen veröffentlicht. Ueber Inhalt und Anlage dieses Buches, das den Wunsch erweckt, es möge allerorts in Deutschland Nachahmung finden, schreibt uns E. Hubert wie folgt: Die historischen Studien in den Belgischen Staatsarchiven werden durch die weitgehende Zuvorkommenheit, mit der wohlunterrichtete Archivare den Forschern zu Diensten sind, in anerkennenswerther Weise gefördert und erleichtert. Ausgezeichnete, meist sehr ausführliche Repertorien stehen diesen zur Verfügung. Gedruckte Inventare sind, trotzdem man schon eine ziemliche Anzahl veröffentlicht hat, immer noch die Ausnahme, und so gern im Uebrigen die Belgischen Archivare chronologische Urkundenverzeichnisse herstellen, ebenso selten haben sie das vollständige Bild eines Bestandes veröffentlicht. So ist es denn ein besonders günstiger Fall für die Geschichtsfreunde, eine so bemerkenswerthe Arbeit erscheinen zu sehen wie die, welche der gelehrte Archivar von Gent dem ihm unterstehenden Archive widmet. Van der Haeghen hat bereits eine Uebersicht über die geistlichen Archive verfasst; das vorliegende Inventar ist aber ein vollständiger, methodisch angelegter Katalog. Da steht jede Archivalienserie unter ihrer alten Bezeichnung und wird, wenn sie merkwürdige Besonderheiten zeigt, summarisch beschrieben. Nach einer Uebersicht über die Dokumente betreffend allgemeine und Provinzialverwaltung kommen die Capitel: Copialbücher, Urkunden, alte Archivsinventare, Atlanten; Gemeindeverwaltung; Kunst, Industrie, Handel, Handwerke, Zünfte; Rechtspflege; Finanzen; öffentliche Arbeiten, Cultus und Wohlthätigkeit. Eine eigene Abtheilung enthält die summarische Beschreibung derjenigen Stücke, welche eigentlich in das städtische Archiv gehörten, aber bei anderen Stellen in Gent verwahrt werden, z. B. beim bischöflichen Ordinariat, in der Handschriftenabtheilung der Universitätsbibliothek

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1895
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_372.jpg&oldid=- (Version vom 29.5.2023)