Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/266

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der Reise, welche sie, wie er eingestand, gegen den Willen der Ärzte unternommen, hatte ihr Zustand plötzlich zu ernsten Besorgnissen Anlaß gegeben. Und trotz äußerst sorgfälltiger Pflege hatte die junge Frau den Schmerz, vorzeitig ein totes Kind zur Welt zu bringen. Die ganze Familie war verzweifelt und verwünschte die Haupturheberin dieses Unglückes.

„Das ist gut! Jetzt habe ich ein Kind getötet!“ brummte Stella vor sich hin, war aber doch ein wenig beunruhigt. Wenn es wenigstens zu irgend einem Zweck gedient hätte! Aber für einen Flirt und für das Wenige an brieflicher Unterhaltung, war das doch ein zu teurer Preis.

„Ba! Ich bin noch immer mehr zu bedauern, denn ich langweile mich.“

„Schon blasiert?“ frug sie Mira eines Abends. –

„Ja“ antwortete die Baronin. „Nicht eine Katze ist hier, für die es wert wäre, sich herauszuputzen und in Gesellschaft zu gehen. Und was für eine Gesellschaft. Geistig Zurückgebliebene, Naive und Dummköpfe.“

„Nun gut, mein Liebling … suche dir ein anderes Mittel, dich zu zerstreuen, dich zu beschäftigen.“