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zu können, da ich im Gegentheil einschliefe, sobald ich einige Minuten gefahren sei.

Ich lehnte mich wirklich zurück und schloss die Augen. Severin sprach einige Zeit mit Monica über die Wohnung in Wien, die Kücheneinrichtung und ähnliche häusliche Angelegenheiten, aber nach einer Zeit klagte sie über Ermüdung und that, als ob sie ebenfalls einschliefe. Aber wir sassen gegenüber und ihr kleiner Fuss theilte mir mit, dass sie wache. Nach einiger Zeit entstand neben dem eintönigen Geräusch der Maschine ein neues, als wenn diese gebremst würde. Severin schnarchte. Ich nahm meinen Plaid und deckte ihn als barmherziger Samaritaner über den Schlafenden und dessen Gesicht. Welchen Reiz gewährt es, mit der Geliebten, Wange an Wange, im Flüstertöne zu sprechen. Wir überhäuften uns mit den liebevollsten Vorwürfen und verziehen einander grossmüthig, wobei ich immer für neue Sünden die Verzeihung Monicas in Anspruch nehmen musste. – Als wir am frühen Morgen in Wien anlangten, griff Severin prüfend an seine Brusttasche und sagte beruhigt: Gott sei Dank,

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)