Carl Hau: Das Todesurteil. Die Geschichte meines Prozesses. | |
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den Mund nicht aufmacht und ein Gesicht aufsetzt, als wären wir anderen alle nicht vorhanden? – Liebes Kind, wenn die drei dir gesagt hätten, wer dir da gegenübersaß, das Lachen wäre dir im Halse steckengeblieben und die großem braunen Augen hätten sich geweitet vor Schreck.
In Karlsruhe auf dem Bahnhof lebensgefährliches Gedränge. Ich arbeitete mich durch das Gewühl hindurch und bemerkte auf einmal, daß meine drei Begleiter nicht mehr zu sehen waren. Ich hatte für eine kurze Zeit die Freiheit wiedergewonnen. Wie nun, wenn ich die Gelegenheit benutzte, mich in den nächsten, eben abgehenden Zug setzte und davonfuhr? Gott, was hätte das für einen Aufruhr gegeben bei der heiligen Hermandad!
Als ich mich dem Ausgang näherte, standen die drei mit belämmerten Gesichtern, aufgeregt gestikulierend, beieinander. Wahrscheinlich haben sie einige sehr unangenehme Minuten durchlebt. Daß sie mich vor Freude nicht umarmten, war alles.
Carl Hau: Das Todesurteil. Die Geschichte meines Prozesses.. Ullstein, Berlin 1925, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Todesurteil_(Hau).djvu/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)