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will dir lehren, deine Kameraden zu betrügen.“ Da schlug es Eins und die Männer waren verschwunden.

Am andern Morgen schickte der König einen Soldaten in das Schloß, um nachzusehn, ob Hans noch lebe. Als Hans ihn erblickte, rief er: „Du sage dem König, ich müsse Geld haben, denn um nichts und wieder nichts kann ich nicht spielen.“ Der König sandte ihm Geld und befahl dem Soldaten, die Nacht gleichfalls im Schloß zu bleiben. Aber der schüttelte doch bedenklich den Kopf und dachte bei sich: wie soll das ablaufen! Jetzt war Hans oben drauf. Abends sprach er zu dem Soldaten: „Mach du jetzt Feuer an, es wird kalt, ich will derweilen Holz holen.“ Er ging und war bald wieder da, aber da lag der Soldat und war steiftodt. Hans glaubte er sei vor Kälte umgefallen und schleppte ihn näher zum Feuer, sprach: „Da wärme dich, Alter, dann kommst du bald zu dir,“ stopfte sich ein Pfeifchen und rauchte. Als die zwölf Männer wieder kamen, rief er ihnen schon entgegen: „Hier ist Geld, jetzt können wir spielen ihr Brüder!“ Sie antworteten nichts, setzten sich hin und spielten, gaben ihm aber keine Karten. Hans ließ sich das eine Zeitlang gefallen, dann aber kochte es in ihm, er nahm ein brennendes Scheit aus dem Feuer und schlug unter sie, indem er schrie: „Ei euch groben Kerle soll der Himmelsapperloter holen, was ist das für eine Art.“ Er schlug aber in leere Luft hinein, denn eben brummte die Uhr Eins und die Männer waren weg.

Als der König am folgenden Morgen vernahm, daß das

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_335.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)