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Seite:De Die blutige Rache einer jungen Frau.djvu/036

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Bei ihrer Hochzeit, ob sie sich da einander lieben oder hassen, ist ein Geheimniss, dem wir nicht nachforschen. –

Aber, welche Schritte der Liebende nahm, als ein Fremder und als ein Verwandter, das wollen wir jetzt genauer kennen lernen. –


* * *


Nächsten Tag brachte Herr Wang die Bibliothek in Ordnung und empfing seinen adoptirten Neffen Tingchang, damit er darin seinen Studien obliege. Zu gleicher Zeit aber hatte er Sorge getragen, allen Verkehr zwischen den innern und äussern Zimmern abzuschneiden. Desshalb legte er die erstern unter Schloss und Riegel und den Frauen des Hauses war der Besuch des Blumengartens streng verboten. Tingchang’s Speisen und andere nöthige Dinge wurden ihm von aussen gereicht, so dass ein Verkehr, obwohl sie nur eine Familie bildeten, weder mündlich noch brieflich gepflegt werden konnte.

Lasst uns jetzt einen Blick auf Keaou Lẅan werfen. Ihre Tugend glich zwar noch der Rinde der Fichte, aber ihre zarten Neigungen stiegen empor. Diese waren nur noch mehr erhöht worden durch das zärtliche Liebäugeln bei Tische, und wie konnte sie jetzt den peinlichen Gedanken ertragen, dass in dem Garten ihr männlicher Phönix weile und sie so fern von ihm – grausam getrennt! – Da ihr Kummer im Anfange keinen Ableiter hatte, verwandelte er sich bald in Abspannung, die wiederum eine

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/036&oldid=- (Version vom 31.7.2018)