Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel | |
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Wolffen nichts geschadt / vnd herneben zu gleich ein zauberisch Büchlein herauß gezogen / vnd ihme Hansen seinem Gesellen solches zulesen geben / darauff sie beede mit einander auß dem Wirtshauß gangen / vnd da sie nun auff das Feldt kommen / hat Hanß Schmidt von Heydingsfeldt in solchem empfangenen Büchlein zulesen angefangen / vnd als er ein kleine Weil darinnen gelesen / da hat ihme Wolff sein Gesell der Schmidtknecht befolhen / vber sich vnd die Höhe zusehen / welches er Hans gethan / vnd in dem er vber sich gesehen / da hat er also balden ersehen / daß ihnen beeden ein zimbliches Kriegßvolck vber die zweyhundert gerüste Personen bey einer Steinmauern entgegen giengen / darüber er Hanß sehr erschrocken / vnd also balden das zauberische Büchlein auff die Erden geworffen / vnd nicht mehr haben wöllen / das Wolffen seinen Gesellen sehr verdrossen / vnd ihme deßhalben hart zugeredt / auff solches hat er Wolff der Schmidtknecht das zauberische Büchlein widerumb von der Erden auffgehoben / vnd etliche Zeil darinnen zu rück gelesen / da were von stundtan das gemeldte vnd versamblete Kriegßvolck alles widerumb von dannen gewichen / vnd verschwunden / darauff sie im Gesprech auff Ingolstadt zugangen / vnd daselbsten das Eisen erkauffet haben. Nach einkaufftem Eisen / haben sie beede Schmidtgesellen ihren Weg von Ingolstadt widerumb nach Aychstadt zu ihrem Meister genommen / vnd das kauffte Eisen gelieffert / auch daselbsten bey solchem Meister ein Zeitlang bey einander in Diensten verblieben / vnd mit ein ander gearbeit / in mittelst hat Hans von Heydingsfeldt der Schmidtsgesell / das zauberische Büchlein abgeschriben / vnd damit etliche Sontag (dann solches andere Tag / wegen seiner Arbeit halben nicht beschehen mögen) zubracht. Dieweil aber er Hans Schmidt vil Wort in solchem zauberischen Büchlein nicht verstehen können / vnd an etlichen gezweiffelt / hat er Wolffen seinem
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/08&oldid=- (Version vom 31.7.2018)