Seite:De Hansen Schmidt Teuffel 1589.djvu/18

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neben den obgedachten Reliquijs S. Laurentij getragen / vnd ist er Pater Gerhardus, nach gethanem Gebett / alßbald widerumb zu dem Exorcismo vnd außbannung der bösen geister geschritten / vnd das werck in Gottes Namen angefangen. Anfänglich aber hat er der Herr Exorcist neben mir dem Pfarrherrn / vnd vnden bemeldten beeden Priestern nach etlichen gebetten Psalmen / die Litaney mit sonderer andacht zulesen für genommen / vnd als man auff den Namen S. Laurentij martyris kommen / ist der Herr Exorcist von seinen knien auffgestanden / vnd zu dem besessenen menschen gangen / ime die Reliquias S Laurentij auff sein Brust gehalten / vnd gesagt: S. Laurenti ora pro eo; S. Laurenti bitt für ihn / da hat alßbald der böse geist in ihme Hansen angefangen hefftig zuwütthen vnd zutoben / darauff Exorcista weitters gesagt S. Laurenti patrone huius ciuitatis ora pro eo. und S. Maria patrona huius ciuitatis ora pro eo. hat der böse feind noch mehr zutoben angefangen. Vnd als der Herr Exorcist weitters gesagt: Cuius martyris ossa in manibus meis teneo, ille oret pro eo. Dessen Gebein ich in meinen händen trage / derselbige bitt für in, hat solche Legio diabulorum vnd der böse feind dermassen in dem armen menschen getobet vnd ihn auffgehaben / daß Dñus Exorcista vmb sein deß besessenen hände den manipulum[1] legen vnd binden müssen / darauff der besessen also still worden / als wann er mit ketten gebunden worden were. Vnd dieweil der Herr Exorcist vermercket / daß solcher stoltzen Legion der teüfel die Gebein deß H. Laurentij / vnd die fürbitt der H. Jungfrawen Marie starck zuwider waren / hat er die Litaniam ein wenig eingestellet / vnd im Exorcismo mit gebreüchlichen Anathematen vnd verbannung fortgefaren.

In welchem ersten Actu der bannung alßbalden 11. Teüfel / vnd als der Exorcista weitters geschritten / 14. darnach 16. 20. 40. 60. 90. vnd letzlich 100. böser feindt vnd geister (welches der besessen Mensch allwegen angezeiget) abgewichen / vnd außgebannet / vnd ihnen aller Ein vnd Zugange / zu dem armen Menschen verschlossen / vnd abgestrickt worden ist.


  1. seidener Streifen am linken Arm des Meßgeistlichen
Empfohlene Zitierweise:
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)