Seite:De Kafka Schloß 075.jpg

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gesprochen habe, war es etwas Böses, verzeihen Sie es, die Gegenwart dieser Leute ist schuld daran, sie sind das Verächtlichste und Widerlichste, was ich kenne, und ihnen muß ich das Bier in die Gläser füllen. Wie oft habe ich Klamm schon gebeten, sie zu Hause zu lassen, muß ich die Dienerschaft anderer Herren schon ertragen, er könnte doch Rücksicht auf mich nehmen, aber alles Bitten ist umsonst, eine Stunde vor seiner Ankunft stürmen sie immer schon herein, wie das Vieh in den Stall. Aber nun sollen sie wirklich in den Stall, in den sie gehören. Wären Sie nicht da, würde ich die Tür hier aufreißen und Klamm selbst müßte sie hinaustreiben.“ „Hört er sie denn nicht?“ fragte K. „Nein,“ sagte Frieda, „er schläft.“ „Wie!“ rief K. „er schläft? Als ich ins Zimmer gesehen habe, war er doch noch wach und saß beim Tisch.“ „So sitzt er immer,“ sagte Frieda, „auch als Sie ihn gesehen haben, hat er schon geschlafen. Hätte ich Sie denn sonst hineinsehen lassen? Das war seine Schlafstellung, die Herren schlafen sehr viel, das kann man kaum verstehen. Übrigens, wenn er nicht so viel schliefe, wie könnte er die Leute ertragen. Nun werde ich

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_075.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)