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und erzählte dort schließlich aufgeregt außer Atem, was ihr geschehen war. Die Wirtin empört darüber, daß sie sich vor K. zu Geständnissen und, was noch ärger war, zu Nachgiebigkeit hinsichtlich einer Unterredung Klamms mit K. erniedrigt und nichts damit erreicht hatte als, wie sie sagte, kalte und überdies unaufrichtige Abweisung, sei entschlossen, K. nicht mehr in ihrem Hause zu dulden; habe er Verbindungen mit dem Schloß, so möge er sie nur sehr schnell ausnützen, denn noch heute, noch jetzt müsse er das Haus verlassen und nur auf direkten behördlichen Befehl und Zwang werde sie ihn wieder aufnehmen, doch hoffe sie, daß es nicht dazu kommen werde, denn auch sie habe Verbindungen mit dem Schloß und werde sie geltend zu machen verstehn. Übrigens sei er ja in das Wirtshaus nur infolge der Nachlässigkeit des Wirtes gekommen und sei auch sonst gar nicht in Not, denn noch heute morgens habe er sich eines für ihn bereitstehenden Nachtlagers gerühmt. Frieda natürlich solle bleiben, wenn Frieda mit K. ausziehen sollte, werde sie, die Wirtin, tief unglücklich sein, schon unten in der Küche sei sie bei dem

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_179.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)