Seite:De Kafka Schloß 363.jpg

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vom Löffel zu schlürfen, bald gleich vom Teller aufzutrinken und brummte böse, als ihm weder das eine noch das andere gelang, der Löffel längst leer war, ehe er zum Munde kam und niemals der Mund, nur immer der herabhängende Schnauzbart in die Suppe tauchte und es nach allen Seiten, nur in seinen Mund nicht, tropfte und sprühte. „Das haben drei Jahre aus ihm gemacht?“ fragte K., aber noch immer hatte er für die Alten und für die ganze Ecke des Familientisches kein Mitleid, nur Widerwillen. „Drei Jahre,“ sagte Olga langsam, „oder genauer ein paar Stunden eines Festes. Das Fest war auf einer Wiese vor dem Dorf am Bach, es war schon ein großes Gedränge, als wir ankamen, auch aus den Nachbardörfern war viel Volk gekommen, man war ganz verwirrt von dem Lärm. Zuerst wurden wir natürlich vom Vater zur Feuerspritze geführt, er lachte vor Freude, als er sie sah, eine neue Spritze machte ihn glücklich, er fing an sie zu betasten und uns zu erklären, er duldete keinen Widerspruch und keine Zurückhaltung der andern, war etwas unter der Spritze zu besichtigen, mußten wir uns alle bücken und fast unter die Spritze kriechen, Barnabas, der sich

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_363.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)