Seite:De Kafka Schloß 386.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sortini der erste Anlaß dieser Verachtung war, kannst du auf keine Weise verstehen?“ „Das wäre doch sonderbar,“ sagte K., „bewundern oder verurteilen könnte man Amalia deshalb, aber verachten? Und wenn man aus mir unverständlichem Gefühl wirklich Amalia verachtet, warum dehnt man die Verachtung auf euch aus, auf die unschuldige Familie? Daß z. B. Pepi dich verachtet ist ein starkes Stück, und ich will, wenn ich wieder einmal in den Herrenhof komme, es ihr heimzahlen.“ „Wolltest du, K.,“ sagte Olga, „alle unsere Verächter umstimmen, das wäre eine harte Arbeit, denn alles geht vom Schloß aus. Ich erinnere mich noch genau an den Vormittag, der jenem Morgen folgte. Brunswick, der damals unser Gehilfe war, war gekommen wie jeden Tag, der Vater hatte ihm Arbeit zugeteilt und ihn nach Hause geschickt, wir saßen dann beim Frühstück, alle, bis auf Amalia und mich, waren sehr lebhaft, der Vater erzählte immerfort vom Fest, er hatte hinsichtlich der Feuerwehr verschiedene Pläne, im Schloß ist nämlich eine eigene Feuerwehr, die zum Fest auch eine Abordnung geschickt hatte, mit der manches besprochen worden war, die anwesenden

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_386.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)