Seite:De Kafka Schloß 411.jpg

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die Geldbeschaffung bewirkten, war, daß der Vater in einer gewissen Hoffnungsfreudigkeit erhalten wurde. Dieses aber war kaum ein Vorteil. Er plagte sich auf seinen Gängen, und was ohne das Geld sehr bald das verdiente Ende genommen hätte, zog sich so in die Länge. Da man für die Überzahlungen in Wirklichkeit nichts Außerordentliches leisten konnte, versuchte manchmal ein Schreiber wenigstens scheinbar etwas zu leisten, versprach Nachforschungen, deutete an, daß man gewisse Spuren schon gefunden hatte, die man nicht aus Pflicht, sondern nur dem Vater zuliebe verfolgen werde - der Vater, statt zweifelnder zu werden, wurde immer gläubiger. Er kam mit einer solchen deutlich sinnlosen Versprechung zurück, so als bringe er schon wieder den vollen Segen ins Haus, und es war qualvoll anzusehen, wie er immer hinter Amalias Rücken mit verzerrtem Lächeln und groß aufgerissenen Augen auf Amalia hindeutend uns zu verstehen geben wollte, wie die Errettung Amalias, die niemanden mehr als sie selbst überraschen werde, infolge seiner Bemühungen ganz nahe bevorstehe, aber alles sei noch ein Geheimnis und wir sollten

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 411. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_411.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)