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ein wenig hervor, die er schon hinter dem Rücken versteckt hatte. „Du siehst aber ganz anders aus?“ „Es ist, weil ich allein bin“, sagte Jeremias. „Bin ich allein, dann ist auch die fröhliche Jugend dahin.“ „Wo ist denn Artur?“ fragte K. „Artur?“ fragte Jeremias, „der kleine Liebling? Er hat den Dienst verlassen. Du warst aber auch ein wenig grob und hart zu uns, die zarte Seele hat es nicht ertragen. Er ist ins Schloß zurückgekehrt und führt Klage über dich.“ „Und du?“ fragte K. „Ich konnte bleiben,“ sagte Jeremias, „Artur führt die Klage auch für mich.“ „Worüber klagt ihr denn?“ fragte K. „Darüber, daß du keinen Spaß verstehst. Was haben wir denn getan? Ein wenig gescherzt, ein wenig gelacht, ein wenig deine Braut geneckt. Alles übrigens nach dem Auftrag. Als uns Galater zu dir schickte –“ „Galater?“ fragte K. „Ja, Galater,“ sagte Jeremias, „er vertrat damals gerade Klamm. Als er uns zu dir schickte, sagte er – ich habe es mir genau gemerkt, denn darauf berufen wir uns ja –: Ihr geht hin als die Gehilfen des Landvermessers. Wir sagten: Wir verstehen aber nichts von dieser Arbeit. Er darauf: Das ist nicht das Wichtigste;

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 449. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_449.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)