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Mächtigen war nötig, um K. Friedas zu berauben - es genügte auch dieser nicht sehr appetitliche Gehilfe -, dieses Fleisch, das manchmal den Eindruck machte, als sei es nicht recht lebendig.

Jeremias hatte sich schon zu entfernen angefangen. K. rief ihn zurück. „Jeremias,“ sagte er, „ich will ganz offen zu dir sein, beantworte mir auch ehrlich eine Frage. Wir sind ja nicht mehr im Verhältnis des Herrn und des Dieners, worüber nicht nur du froh bist, sondern auch ich, wir haben also keinen Grund, einander zu betrügen. Hier vor deinen Augen zerbreche ich die Rute, die für dich bestimmt gewesen ist, denn nicht aus Angst vor dir habe ich den Weg durch den Garten gewählt, sondern um dich zu überraschen und die Rute einige Male an dir abzuziehen. Nun, nimm mir das nicht übel, das alles ist vorüber; wärest du nicht ein vom Amt mir aufgezwungener Diener, sondern einfach mein Bekannter gewesen, wir hätten uns gewiß, wenn mich auch dein Aussehen manchmal ein wenig stört, ausgezeichnet vertragen. Und wir könnten ja auch das, was wir in dieser Hinsicht versäumt haben, jetzt nachtragen.“ „Glaubst du?“ sagte der Gehilfe und drückte

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 454. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_454.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)