Seite:De Kafka Schloß 473.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

deiner Seite geändert haben, durch fremde Einflüsterungen oder anderes. Unrecht tust du mir auf jeden Fall, denn sieh, wie verhält es sich mit diesen zwei Mädchen? Die eine, die dunkle - ich schäme mich fast, mich so im einzelnen verteidigen zu müssen, aber du forderst es heraus - die dunkle also ist mir wahrscheinlich nicht weniger peinlich als dir; wenn ich mich nur irgendwie von ihr fernhalten kann, tue ich es und sie erleichtert das ja auch, man kann nicht zurückhaltender sein, als sie es ist.“ „Ja“, rief Frieda aus, die Worte kamen ihr wie gegen ihren Willen hervor, K. war froh, sie so abgelenkt zu sehen; sie war anders, als sie sein wollte, „die magst du für zurückhaltend ansehen, die schamloseste von allen nennst du zurückhaltend und du meinst es, so unglaubwürdig es ist, ehrlich, du verstellst dich nicht, das weiß ich. Die Brückenhofwirtin sagt vor dir: leiden kann ich ihn nicht, aber verlassen kann ich ihn auch nicht, man kann doch auch beim Anblick eines kleinen Kindes, das noch nicht gut gehen kann und sich weit vorwagt, unmöglich sich beherrschen, man muß eingreifen.“ „Nimm diesmal ihre Lehre an,“ sagte K. lächelnd; „aber jenes

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 473. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_473.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)