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sprach: lieber Bruder, nun sprich zu ihm.“ Da rief der Schreiner: „Tischchen deck dich!“ alsbald war es gedeckt und vollauf besetzt, nun wurden die Verwandten gespeist und getränkt und gingen vergnügt nach Haus. Der Schneider aber mit seinen drei Söhnen lebte von nun an in Glück und Freude.

Wo ist aber die Ziege hingekommen, die Schuld war, daß die drei Schneiders-Söhne fortgejagt worden? die lief in eine Fuchshöhle; als nun der Fuchs heim kam und in sein Haus schaute, da funkelten ihm aus der Dunkelheit ein paar große Augen entgegen, er erschrak und lief wieder zurück. Der Bär begegnete ihm, und sah, daß der Fuchs ganz verstört war. Da sprach er: „Bruder Fuchs, was machst du für ein Gesicht?“ „Ach, antwortete der rothe, ein grimmig Thier sitzt in meiner Höhle und hat mich mit feurigen Augen angeglotzt!“ „Das will ich dir schon heraustreiben,“ sprach der Bär, ging mit ihm zur Höhle und schaute hinein, als er aber die feurigen Augen sah, kam die Furcht auch über ihn, daß er gleichfalls auszog und vor dem Feind nicht Stich halten wollte. Es begegnete ihm aber die Biene, die merkte, daß er nicht ganz in seiner Lustigkeit war und sprach: „Bär, was machst du ein verdrießlich Gesicht?“ „Ja, es sitzt dir auch ein grimmig Thier mit ein paar Glotzaugen in des rothen Bruders Haus, das hinauszujagen sind wir zu schwach.“ Die Biene sprach: „ich bin ein armes, schwaches Ding, das ihr nicht im Wege anseht, aber ich will doch sehen, ob ich euch helfen kann.“ Darauf flog sie zu der Fuchshöhle, setzte sich der Ziege auf den glatten, geschorenen Kopf und

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_190.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)