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„lieber Jäger, laß mich leben,
ich will dir auch zwei Junge geben!“

und brachte auch zwei Füchslein, und die Jäger mogten sie auch nicht tödten, gaben sie den Hasen zur Gesellschaft, und sie folgten ihnen auch nach. Nicht lang, so kam ein Wolf, der sollte geschossen werden, aber er rettete sich das Leben und rief:

„lieber Jäger, laß mich leben,
ich will dir auch zwei Junge geben!“

die zwei jungen Wölfe thaten die Jäger zu den andern Thieren und sie folgten ihnen nach. Darauf kam ein Bär, der wollte auch nicht todtgeschossen seyn, sondern rief:

„lieber Jäger, laß mich leben,
ich will dir auch zwei Junge geben!“

Die zwei jungen Bären thaten die Jäger auch zu den andern. Endlich, wer kam? ein Löwe kam auch daher. Nun zielte einer von ihnen, aber der Löwe sprach gleichfalls:

„lieber Jäger, laß mich leben,
ich will dir auch zwei Junge geben!“

Nun hatten die Jäger zwei Löwen, zwei Bären, zwei Wölfe, zwei Füchse und zwei Hasen, die ihnen nachzogen und dienten. Indessen war ihr Hunger noch nicht gestillt worden, da sprachen sie zu den Füchsen: „hört, ihr Schleicher, schafft uns etwas zu essen, ihr seyd ja listig und verschlagen.“ Sie antworteten: „nicht weit von hier liegt ein Dorf, da haben wir schon manches Huhn geholt; den Weg dahin wollen wir euch zeigen.“ Da gingen sie ins Dorf, kauften sich etwas zu essen und ließen auch

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_315.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)