Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V1 341.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schlüssel zu sich. Der Müller hätte auch gern das fünfte gewußt, aber Bürle sprach: „erst wollen wir die vier andern Dinge essen, den das fünfte ist etwas schlimmes.“ So aßen sie und darnach ward gehandelt, wie viel der Müller für die fünfte Wahrsagung geben sollte, bis sie um dreihundert Thaler einig wurden. Da drückte Bürle dem Raben noch einmal an den Kopf, daß er laut quackte. Fragte der Müller: „was hat er gesagt?“ antwortete das Bürle: „er hat gesagt, draußen im Schrank auf dem Hausehrn, da steckt der Teufel.“ Sprach der Müller: „der Teufel muß hinaus!“ sperrte die Hausthür auf und die Frau mußte den Schlüssel hergeben; Bürle aber schloß den Schrank auf. Da lief der Pfaff was er konnte hinaus und der Müller sprach: „ich hab den schwarzen Kerl gesehen!“ Bürle aber machte sich in der Dämmerung mit den dreihundert Thalern aus dem Staub.

Daheim that sich das Bürle nach und nach auf, baute ein hübsches Haus und die Bauern sprachen: „das Bürle ist gewiß gewesen, wo der goldene Schnee fällt, und man das Geld mit Scheffeln heim trägt.“ Da ward Bürle vor den Schultheiß gefodert, es sollte sagen, woher es den Reichthum hätte. Antwortete es: „ich habe mein Kuhfell in der Stadt für dreihundert Thaler verkauft.“ Wie die Bauern das hörten, wollten sie auch den Vortheil genießen, liefen heim und schlugen all ihre Kühe todt, zogen die Felle ab, um sie in der Stadt mit dem großen Gewinn zu verkaufen. Der Schultheiß sprach: „meine Magd muß aber vorangehen.“ Wie diese zum Kaufmann in die Stadt kam, gab

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_341.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)