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gezeigt werden, daß es nicht anders ist.“ Da wollte der Geizhals die gute Gelegenheit nicht fahren lassen und sprach: „wenn dem so ist, habe ich weiter nichts gegen die Heirath.“

Nun ward die Hochzeit an dem bestimmten Tag gefeiert und als die junge Frau ins Feld gehen und die Güter des Bräutigams sehen wollte, zog Hans erst sein sonntägliches Kleid aus und seinen verplackten Kittel an, und sprach: „ich könnte mir jenes verunehren.“ Da gingen sie zusammen ins Feld, und wo sich auf dem Weg der Weinstock abzeichnete, oder Aecker und Wiesen abgetheilt waren, deutete der Hans mit dem Finger und schlug dann an einen großen oder kleinen Placken seines Kittels und sprach: „der Placken ist mein und jener auch, mein Schatz, schauet nur darnach;“ und wollte damit sagen, die Frau sollte nicht in das weite Feld gaffen, sondern auf sein Kleid schauen, das wär sein eigen. –

„Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?“ „Ja wohl bin ich darauf gewesen! mein Kopfputz war von Butter, da kam die Sonne und er ist mir abgeschmolzen; mein Kleid war von Spinneweb, da kam ich durch Dornen, die rissen mir es ab; meine Pantoffel waren von Glas, da stieß ich an einen Stein, da sagten sie klink! und sprangen entzwei.“

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 431. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_431.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)