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Tode noch weiß und schön bleibt und von den guten (weißen) Zwergen verehrt und gehütet wird. Dabei darf man wohl an die zwei Welten der nordischen Mythologie, die eine des Lichts und der Seligkeit (Muspelheim) und die andere der Nacht und Finsterniß (Nifelheim) erinnern.

Das Gute wird von dem Herrn belohnt, das Böse bestraft; er kommt herab auf die Erde und besucht den Reichen und Armen, jenen findet er verdorben, diesen fromm und nach seinen Gesetzen lebend. Er vertheilt darnach seine Gaben, die jenem zum Verderben, diesem zum Heil ausschlagen. Oder, indem er wandelt, begegnet er einer guten und einer bösen Schwester, jener gewährt er die himmlische Schönheit, diese straft er mit Häßlichkeit. Eigenthümlich ist der Gegensatz ausgedrückt, wenn der Teufel, als ein Gegengewaltiger, sein eigenes Gethier sich erschafft, seine Geise aber alle fruchtbare Bäume benagen, die edlen Reben schädigen und die zarten Pflanzen verderben, so daß sie der Herr von seinen Wölfen muß zerreißen lassen. Er ist der Schwarze, der nordische Surtur, der gegen die lichtstrahenden, milden Götter (in suasu god) streitet (s. Vafthrudnismäl 17. 18.).

Ueberhaupt die Weise, wie Gott, der Tod und der Teufel leiblich auftreten, hat nicht selten einen ganz heidnischen Anstrich. Gott zieht umher, wie Odin, in Menschengestalt und wird scheinbar getäuscht, ja der Spielhans fängt zuletzt, wie ein Jöte oder Titan, Krieg gegen den Himmel an, und will sich mit Gewalt den Zugang eröffnen. Auch die Fahrt in die

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite XXXIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_v_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)