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auf eins, das durch Abzählen übrig bleibt[1]. Dieser muß herum gehen und obige Frage an einen richten, er erhält dann zur Antwort: „bei meinem nächsten Nachbar.“ Während der Zeit wechseln die übrigen ihren Stand, und der fragende muß sehen, daß er zu einem der verlassenen Plätze gelangt; worauf der übrigbleibende an seine Stelle kommt. – Aehnlich ist das Klingelspiel. Die Kinder sitzen in einem Kreis und singen:

Sa, sa sa,
der Wirth ist nicht zu Hause,
wenn er wird nach Hause kommen,
wird er wohl geklinget kommen!

Jetzt klingelt einer mit der Schelle, worauf alle die Plätze wechseln müssen, und der klingelnde sich einzuschieben sucht. – Die Kitz. Jedes Kind gibt von seinen Nüssen, bis ein großer Haufen davon auf dem Tisch liegt. Dann geht eins hinaus, die übrigen wählen unter den Nüssen eine, welche die Kitz (Katze) heißt. Ist dies geschehen, so wird jenes herein gerufen; es darf so lange Nüsse von dem Haufen wegnehmen, bis es auf die bestimmte trifft, so wie es die angreift, rufen alle mit großem Geschrei: die


  1. Die beim Abzählen üblichen Reime und Lieder stehen im Anfang zum Wunderhorn. S. 84. 88-91. Und in den Dichtungen aus der Kinderwelt S. 83 ff. 8. auch das Märchen Nr. 141. In Hessen haben die Kinder auch einen ganz kurzen Spruch dafur:

    Wenn ein Ritter will sein Pferd beschlagen,
    Wie viel Nägel muß er haben?
    Drei oder viere!

    Es wird natürlich immer nach Sylben nicht nach Wörtern abgezählt; auf jeden fällt eine Sylbe.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). G. Reimer, Berlin 1819, Seite XXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_A_021.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)