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Seite:De Muspilli hagenauer.djvu/039

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mit mir führte, sondern, weil er eine teuflische Freude darin fand, mir, dem armen, verlassenen Gefühlsbettler meine letzte Habe zu nehmen – das Stückchen Seele, das ich mir erobert hatte, nach all den jahrelangen, unsäglich bitteren Qualen.

Gerade um jene Zeit dachte ich häufig an den noch so fernen Frühling, ich freute mich kindisch, ich stellte mir im Geiste vor, wie wir so alle Tage beisammen sein würden, allein zu zweien, oder in der Gesellschaft der liebgewonnenen Freunde. Und wenn schon in den ersten Nachmittagsstunden die trüben Herbstnebel die Gassen fegten, wenn ein feiner Staubregen auf das glattgetretene Pflaster herniederrieselte, dann dachte ich unwillkürlich wie durch Alterosuggestion an einen jener zahlreichen Juniabende des vergangenen Jahres, wenn wir beide schweigend im Kahn saßen, ruhig, unbeweglich. Und auch das Boot schaukelte nicht in dem todten Seitenarm des großen Flusses. Ich bohrte meine Augen oft tief in das schillernde, unruhige, falsche Grün, das einem Gewebe übereinandergelegter, feiner Gazeschleier glich, mit ins Dunkle steigender Nuancierung der einzelnen Schichten. An den flachen, nur unmerklich erhöhten Ufern wuchsen unzählige Fliederbüsche. Die blühenden, schweren Zweige neigten sich in einer Färbung von irisierendem

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/039&oldid=- (Version vom 31.7.2018)