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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

stets die Gerechtigkeit auf seiner Seite zu haben strebte, dem König von Pohlen noch einmal Vorschläge zum Frieden, und versammlete zugleich die Stände, um ihnen die Nothwendigkeit des Kriegs vorzustellen. Er verachtete die Künste der Ueberredung, aber nie schlug es ihm fehl, seine Zuhörer von der Lauterkeit und der Weisheit seiner Absichten zu überführen. Auch jetzt war keiner unter den Beysitzern des Reichstages, der nicht den Maasregeln seines Monarchen den aufrichtigsten Beyfall gegeben hätte, und da Sigismund durchaus in keinen Vertrag oder Stillstand willigen wollte, so wurden die Schwedischen Truppen eingeschifft, und der König führte sie in Person nach Liefland.

Die Einwohner dieses Landes waren im zwölften Jahrhundert Christen geworden, und fast zu gleicher Zeit unter das Joch des deutschen Ordens gekommen, der sie drey hundert Jahre lang durch einen Statthalter beherrschen ließ. Im Anfang des sechszehnten Jahrhunderts machten sich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_338.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)