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Du wurdest beym sanftesten Hauch der jungen Weste geboren;

Die Sonne bestreute die Fluren mit Glanz;
Es brachen Blumen hervor; es hielten die freundlichen Horen [1]
Bey Nachtigallengesängen den Tanz.

Du wuchsest zum Segen der Welt. Schon manche dankende Zähre

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Ist von den Wangen des Armen gerollt;

Schon mancher Leidende hat zu deiner unsterblichen Ehre
Dieß Opfer der Freude dem Himmel gezollt.

Du bist als Gattinn beglückt, als Mutter selig zu preisen,
Dir huldigt dein fröhliches häusliches Chor.

  1. Horen, Göttinnen, die eben das bey der Juno sind, was die Grazien bey der Venus; Juno aber war eine Göttinn der Geburt.
Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_057.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)